Bürgerentscheid zu einer Verlängerung der Stadtbahnlinie S2: Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger stimmt dagegen, dass sich die Gemeinde dafür einsetzt
Die Bürgerinnen und Bürger von Durmersheim haben sich am vergangenen Sonntag, 29. September 2024, in einem Bürgerentscheid mit großer Mehrheit dagegen ausgesprochen, dass die Gemeinde Durmersheim das Ziel verfolgt, die Stadtbahnlinie S2 von Rheinstetten bis zum Bahnhof Durmersheim zu verlängern. Bei einer Wahlbeteiligung von 43,17 Prozent votierten 70,14 mit "Nein". Mit "Ja" stimmten 29,86.
Bürgermeister Klaus Eckert dankt allen Bürgerinnen und Bürgern, die sich an der Abstimmung beteiligt haben. "Es freut mich, dass es zum einen ein klares Ergebnis für eine der beiden Optionen gab und zum anderen dieses Ergebnis mit einer für einen Bürgerentscheid hohen Wahlbeteiligung zustande kam. Trotz engagierten Werbens beider Seiten ist man als Dorfgemeinschaft zudem zusammengeblieben", so Bürgermeister Klaus Eckert. Die Gemeindeverwaltung dankt allen Wahlhelferinnen und -helfern für ihren Wahldienst am vergangenen Sonntag sowie auch den beiden Initiativen "Pro S2" und "Kein Millionengrab S2 - Moderne Mobilität für ALLE!" für deren engagiertes Werben für ihre Position.
"Das Ergebnis dürfe zudem nicht missverstanden werden, dass sich die Mehrheit nicht mehr ÖPNV oder einen Ausbau des Nahverkehrs und der nachhaltigen Mobilität wünschen", so Bürgermeister Klaus Eckert. Die Bevölkerung habe sich nur mit deutlicher Mehrheit gegen ein Eintreten der Gemeinde für eine Verlängerung der konkreten Stadtbahnlinie S2 von Rheinstetten zum Durmersheimer Bahnhof ausgesprochen.
Der Bürgerentscheid ist für die Gemeindeverwaltung vielmehr Ansporn und Handlungsauftrag für eine bessere Mobilität im Ort zu sorgen. Der Schwerpunkt liege dabei auf einem häufigeren, mindestens 20-minütigten S7-/S8-Takt an den Karlsruher Hauptbahnhof und nach Rastatt sowie einer häufigeren Fahrt der Buslinie 222 vor allem auch abends und am Wochenende mit einer Anbindung an die S-Bahn-Haltestelle (Rheinstetten-)Mörsch-Merkurstraße. Eine Verbesserung der Mobilität im Ort werde es allerdings nur mit Unterstützung des Landkreises als Aufgabenträger des ÖPNVs geben.
Mit dem in Erarbeitung befindlichen Aktionsplan für Mobilität, Lärm- und Klimaschutz will die Gemeinde zudem weitere Maßnahmen ergreifen, die die Mobilität in Durmersheim verbessern. Dazu zählt der Ausbau des Carsharings mit der diese Woche eingeweihten fünften Carsharing-Station sowie die bis Ende des Jahres geplante Inbetriebnahme einer Radservice-Station am Bickesheimer Platz. Als vom Land ausgewählte Fußverkehrscheck-Kommune 2024 werde sich die Gemeinde zudem ab Oktober 2024 mit dem Thema "sichere Schulwege" beschäftigen.