Wir sind seit dem 18. Februar 2024 wieder zurück aus Indien.
Unsere Reise wird diesmal in drei verschiedene Wochen eingeteilt.
1. Woche: Village people (Ureinwohner) Maharashtra
2. Woche: Foster home (Mädchen ohne Liebe) Bangalore province
3. Woche: GOA, Frauenhaus und Altenheime
Hier nun die ersten 10 Tage
Am 26. Januar sind wir von Frankfurt direkt nach Mumbai geflogen. Hier haben wir erst einmal privat an der Hochzeit der Cousine unseres "indischen Sohnes" Allister teilgenommen.
Eine katholische-indische Hochzeit. Der Brautvater verschuldet sich sein restliches Leben. Kein Wunder, dass Mädchen noch immer nicht so wünschenswert sind.
Im Übrigen sagt die Statistik in Indien, dass es nun mehr Mädchen als Jungen gibt, und die Gesellschaft tatsächlich ein Problem hat Männer für die Ehefrauen zu finden.
Weiterhin ist es verboten, dass die Ärzte der Schwangeren mitteilen, welches Geschlecht geboren wird. Hiermit sollen die Abtreibungen verhindert werden.
Aber: Jede Schwangere hat nun das Recht auf eine Asha (Hebamme), die sie durch die Schwangerschaft begleitet. Diese Asha bringt die werdende Mutter dann kurz vor der Geburt in ein Krankenhaus, dass so - angeblich - keine Geburten mehr in den Hütten stattfinden müssen. Somit die Sterblichkeitsrate der Mütter gesenkt wird.
Und: Jede Mutter, welche mehr als zwei Kinder entbunden hat, hat das Recht auf einen Schnitt im Krankenhaus, um weitere Schwangerschaften zu verhindern.
Das ist tatsächlich ein von Modi erlassenes Gesetz seit 2022.
Ich weiß, dies hat nichts mit unserer Reise zu tun. Aber mit meiner Exkursion möchte ich Ihnen Indien etwas näherbringen bzw. Ihnen zeigen, dass auch Indien im Umbruch ist.
So ging es also am 28.1.2024 von unserer Hochzeitsbleibe, ein Zimmer zwischen Stechmücken und Wanzen, von Vasai nach Andheri (unser Fatima-Schwestern-Haupthaus im Bundesstaat Maharashtra).
Die Rucksäcke wurden umgepackt, denn drei Stunden später ging es mit dem Propellerflugzeug weiter in den Bundesstatt Gujarat. Nach der Landung müssen wir noch weitere drei Stunden mit dem Geländewagen ins erste Mädchenheim fahren.
Wir haben nur 24 Grad am nächsten Morgen und die Kinder müssen früh zur Schule. Also nutzen wir die Zeit und gehen Schulmaterial und Süßigkeiten für die Kinder einkaufen. Selbstverständlich erledigen wir auch alle Papiere. Korrigieren der Liste der von uns unterstützten Mädchen, um dann am Mittag mit den Kindern spielen zu können.
Am gleichen Abend fliegen wir weiter nach Nagpur. Es ist wirklich jede Minute ausgebucht, denn die Strecken sind für unsre Verhältnisse nicht lang aber die Straßen übelst. Wir müssen in Indien immer 3 Stunden vor Abflug einchecken. Wir sind Ausländer. Und ich werde immer penibel untersucht. Schon bei der Einreise fragte mich der Soldat am Visumschalter warum ich ein 5-Jahres-Visum habe und was ich in Indien arbeite und natürlich: Warum? Selbst als meine Tasche komplett ausgeräumt war, wurde ich gefragt ob ich Gas dabeihabe. Frech wie ich bin, antwortete ich: Wenn er mir zeigt in welchem Gefäß, sage ich ja.
Nach der Landung nochmals 2 Stunden Geländewagen, Spinatsuppe und ab in den Schlafsack. Wir sind in Paratwada. Paratwada hat es in sich. Als ich aufwache, bemerke ich, dass ich gut auf Mäuseknödeln geschlafen habe. Ich denke nicht drüber nach.
Paratwada war unser erstes boarding house 2010. Hier haben wir Kindergarten und Schule. Und die letzten drei Mädchen von 2012 beenden in diesem Juni die Schule. Sie werden mit einer Ausbildung beginnen. Wir haben sie 10 Jahre erfolgreich auf ihrem Schulweg begleitet. Einmal durch Corona. Dies war nur mit Hilfe der Paten möglich. Danke.
Hier wachsen unglaublich viele Passionsfrüchte an den Sträuchern. Wir sehen nur die Hähne und fragen wo die Hühner für die Eier sind. Antwort: 10 wurden leider letzte Woche vom Leoparden gerissen. Hallöchen: Die Hühner laufen mitten auf dem Gelände des boarding houses. Da hätte auch gerade ein Kind oder Schwester laufen können. Erkennen Sie die Gefährlichkeit dieses Landes?
Christian und ich ziehen los und kaufen neue Hühnchen. Gar nicht so einfach. Und es muss schnell gehen, da wir bereits am Nachmittag mit dem Geländewagen weiter nach Malkapur fahren müssen.
Wir fahren am späten Nachmittag in die Nacht hinein nach Kanjipedha.
Ein einsam gelegenes Missionarshaus der Fatima-Schwestern. Bisher gibt es hier nur 7 Kinder. Aber es wird nun angebaut und ab nächstem Jahr können wir auch hier 15 Mädchen beherbergen. Wir haben 300 Euro für eine Solaranlage bezahlt.
Auch hier haben wir eine kleine Nähschule. Immer ca. 4 Frauen. Die Frauen müssen selbstverständlich nichts bezahlen, von was auch?
Am 2. Februar um 12.30 Uhr geht es weiter nach Indore. Wieder 7 Stunden zu fahren.
Um 21 Uhr geht unser Flug nach Mumbai zurück und völlig übermüdet von den letzten Tagen fallen wir um 1 Uhr in unser Bett. Es ist nur ein Drahtgestell mit Holzbrett. Aber wir genießen es.
Am 3. Februar beginnt ein neuer Abschnitt unserer Reise. Ganz kurz geschlafen, 3 Stunden, stehe ich mit Husten und Fieber auf und packe unsere Rucksäcke um.
Um 5 Uhr geht es nach Gass, um Schwester Lydia einzusammeln. Gemeinsam mit ihr begeben wir uns auf die 8-stündige Fahrt nach Pune ins Haupthaus der Fatima-Schwestern. Hier übergebe ich wieder einen Großteil des Geldes für die Kinder und bespreche mit der Mutter Oberin Schwester Maria die weiteren Vorhaben.
Ich habe schon hohes Fieber und Husten und darf endlich mal früher ins Bett. Nämlich um 21 Uhr.
Den nächsten Morgen geht es mit dem Flugzeug weiter nach Bangalore.
Bangalore province. Und nächste Woche geht es dann auch mit unserem Bericht weiter.
Namaste
Alexandra Nowack
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