Einweihung des dritten Flüchtlingshauses an der Pilgerstraße
Wie auch alle andere Kommunen, ist auch Durmersheim zur Unterbringung von Flüchtlingen verpflichtet. Das stellt die Gemeinde vor große Herausforderungen, denen sich aber auch Durmersheim nicht entziehen kann. Der Gemeinderat hatte daher im Mai 2023 mit 19 Ja-Stimmen, zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung den Bau eines dritten Hauses zur Flüchtlingsunterbringung in der Pilgerstraße beschlossen und die Verwaltung ermächtigt, die Planung und den Bau an die Fa. Dreßler Bau GmbH aus Karlsruhe zu vergeben. Für den Bau konnten bei Gesamtkosten von ca. 1,9 Millionen Euro ca. 700.000 Euro Landesförderung aus dem Programm "Wohnen für Geflüchtete" eingeworben werden.
Daher war neben den örtlichen Landtagsabgeordneten Thomas Hentschel (Bündnis90/Die Grünen) und Jonas Weber (SPD), vielen Mitgliedern des Gemeinde- und Ortschaftsrates, Bürgermeister a. D. Andreas Augustin, Ehrenbürger Hermann Kölmel (CDU) auch die Staatssekretärin im Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen, Andrea Lindlohr MdL, bei der Einweihung des dritten Flüchtlingshauses am 7. Februar 2024 zugegen.
Bürgermeister Klaus Eckert betonte in seiner Begrüßung, dass man mit dem dritten Flüchtlingshaus den eingeschlagenen "Durmersheimer Weg" bei der Flüchtlingsunterbringung fortsetze. Dieser sehe vor, keine Sporthallen zu belegen, damit Schul- und Vereinssport weiter in bisheriger Form gesichert ist. Er betonte, dass die Schaffung von Wohnraum, insbesondere bezahlbarem Wohnraum, das zentrale Thema dieser Zeit sei. Dies gelte insbesondere für die einheimische Bevölkerung. Mit dem geplanten Baugebiet Tiefgestade IV schaffe man neuen Wohnraum für 300 Menschen von hier, im Quartier Süd im Süden in der Alois-Bastian-Straße sollen über 40 neue Wohnungen entstehen. Im dritten Flüchtlingsheim wiederum wird mit den 12 4- bis 6-Personen-Wohnungen neuer Wohnraum für insgesamt bis zu 64 Personen geschaffen. Nach Wegfall der Zweckbindung für das Flüchtlingswohnen stünde das Haus auch den Durmersheimern als Wohnraum zur Verfügung. Bürgermeister Klaus Eckert verwies dabei auch auf die Barrierefreiheit im Erdgeschoss, die z. B. auch älteren Durmersheimer Mitbürgerinnen und Mitbürgern dann zu Gute kommen könne.
Staatssekretärin Andrea Lindlohr lobte das Vorgehen Durmersheims in ihrer Rede und wies auf verschiedene Fördermöglichkeiten von Wohnraum seitens des Landes hin. Der Erste Landesbeamte des Landkreis Rastatt, Dr. Jörg Peter, erwähnte in seinem Redebeitrag die gute Zusammenarbeit zwischen Landratsamt und Gemeinde beim Bau des Hauses wie auch bei der Flüchtlingsunterbringung. Diesem Dank auch an die eigene Verwaltung schloss sich Bürgermeister Klaus Eckert in seinem Schlusswort an.
Dr. Matthias Kästle, Niederlassungsleiter Dreßler Bau, wies darauf hin, dass dank auch des Baukonzepts des Unternehmens eine Zeit- und Kostentreue beim Projekt eingehalten werden konnte. Für den Arbeitskreis Flüchtlingsbegleitung der Gemeinde stellte Franz Föhrenbacher das vielfältige Angebot des Arbeitskreises an Integrationsangeboten vor, darunter auch beim Spracherwerb.
Die ersten Bewohner des neuen Flüchtlingshauses werden wahrscheinlich Anfang März eine sechsköpfige syrische Familie mit geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen sein.