Sternfreunde Durmersheim und Umgebung
Astronomische Weihnachtsgrüße vom Verein Sternfreunde Durmersheim
Was hat die Wintersonnenwende mit Weihnachten zu tun?
Für die Astronomen beginnt der Winter am 21. Dezember. Weil früher die Kalender nicht immer so genau waren wie heute, dürfen wir an diesem Tag aber leider noch keine Weihnachtspakete auspacken. Für die einen ist der Winter da, seit es kalt geworden ist. Für den Landwirt beginnt der Winter mit der ersten Schneedecke. Und die Meteorologen haben sich für den Winteranfang auf den 1. Dezember geeinigt. Die Sonnenwende im Dezember (Wintersonnenwende) 2023 findet am Freitag, 22. Dezember 2023 statt, in Rastatt genau um 4:27 Uhr. Dieser Tag ist 7 Stunden, 55 Minuten kürzer als der Tag der Sommer-Sonnenwende Juni. Die Sonne steht bei der Wintersonnenwende senkrecht über dem südlichen Wendekreis, und als Folge davon sind die Tage bei uns im Norden jetzt am kürzesten. Und dieser Zeitpunkt wird gefeiert, denn die Menschen lieben Himmelsereignisse, die sie mit bloßem Auge sehen können. So gibt es den Mondkult der Babylonier, der Maori, der Inka und Maya; es gibt den Sternenkult der Steinzeit, der Bronzezeit, der Gegenwart. Da die Sonne die zentrale Gliederungsachse der Zeit ist, kommt ihr eine besondere Bedeutung zu. Die Momente, in denen sie ihre Extrempositionen einnimmt, wurden schon in der Steinzeit im Sommer und im Winter als Sonnenwenden gefeiert. Die Erbauer von Stonehenge jedenfalls kannten das Datum. Und die Germanen machten sich zur Wintersonnenwende für das Julfest schön. Auch auf der vor vier Jahrtausenden hergestellten Himmelsscheibe von Nebra ist der Moment der Wintersonnenwende festgehalten. Was aber hat der kultische Moment mit Weihnachten zu tun? Als der Julianische Kalender eingeführt wurde, lag die Wintersonnenwende auf dem 25. Dezember. Auf diesen Termin einigte man sich schließlich nach der Verbreitung der Christlichen Religion vor ca. 1500 Jahren für den Termin von Christi Geburt.
Weihnachtsgrüße vom Mond
Am Heiligen Abend 1968 hatten die ersten Menschen den Mond erreicht. Die drei NASA-Astronauten Frank Borman, William Anders und James Lovell kreisten an Bord von Apollo Acht um unseren Trabanten. Eine Landefähre war nicht an Bord, denn es ging nur darum, das Raumschiff zu testen. Vor der Apollo-Crew hatte kein Mensch die Erde wirklich als blaue Kugel in den schwarzen Weiten des Weltalls gesehen.
Quelle: Erdaufgang (NASA, Apollo 8 Crew 1968)
Beim Umkreisen des Mondes hat die Besatzung das legendäre Foto "Earth Rise", "Erdaufgang" gemacht. Es zeigt die gekippt liegende, gut halb beleuchtete Erde über der Mondlandschaft. Während der letzten Umrundung gab es eine Live-Fernsehübertragung. Zu Bildern vom Mond lasen die Astronauten hörbar bewegt den Anfang der biblischen Schöpfungsgeschichte. Die ersten Verse sprach Bill Anders: "Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer. Und es war finster auf der Tiefe. Und Gott sprach, es werde Licht. Und es ward Licht. Da schied Gott das Licht von der Finsternis."
James Lovell übernahm: "Und Gott nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Und Gott sprach, es werde eine Feste zwischen den Wassern. Und Gott nannte die Feste Himmel."
Zum Abschluss meldete sich Frank Borman: "Und Gott sprach: Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel an besondere Orte, dass man das Trockene sehe. Und Gott nannte das Trockene Erde." Die Übertragung, die bis heute viele Zuschauer sehr berührt, endete mit Grüßen zum heimatlichen Planeten: "Gute Nacht, viel Glück und fröhliche Weihnachten. Gott schütze euch alle, euch alle auf der guten Erde."