Beide sehen Unterstützung durch aktuelle Äußerungen der Landesregierung und des Regionalverbandes
Die klare Positionierung der Landesregierung pro Floating-PV-Anlagen und der Einsatz für eine Öffnungsklausel bei der Flächenabdeckung von mehr als 15 % als Pilot- oder Forschungsanlage ist dieser Tage vom Rastatter Landrat Prof. Dr. Christian Dusch und dem Durmersheimer Bürgermeister Klaus Eckert in einer gemeinsamen Pressemitteilung von Landkreises und Gemeinde begrüßt worden.
Die Firma Stürmlinger hat bekanntlich für den Stürmlinger See den Bau einer Solaranlage auf dem Wasser beantragt. Aufgrund der Beschränkungen im Wasserhaushaltsgesetz dürfen jedoch maximal 15 % der Wasseroberfläche mit Photovoltaik-Anlagen bedeckt sein, so dass anstelle der ursprünglichen geplanten 30 % nur noch 13,6 % der Wasseroberfläche beantragt wurden.
Bürgermeister Eckert hofft darauf, dass das Projekt auf dem Stürmlinger See nun doch größer und damit mit noch mehr ökologischem und wirtschaftlichen Nutzen dimensioniert werden kann. "Durmersheim und die Durmersheimer Anlage stehen als Pilotprojekt weiterhin zur Verfügung", erneuert er das Angebot.
Landrat Prof. Dr. Christian Dusch hatte immer darauf hingewiesen, dass gerade der Oberrheinraum mit seinen vielen Kiesseen großes Potenzial für schwimmende Solaranlagen habe. Rückenwind spüren Landrat und Bürgermeister auch durch den Beschluss der Regionalversammlung des Regionalverbandes Mittlerer Oberrhein vom 26. Juli 2023. Dieser beschloss mit sehr großer Mehrheit, dass die Region zu einer "Pilot-Region für Floating-PV" werden soll. "Es freut mich, dass die Bundesregierung aufgefordert wird, künftig Seeflächenüberdeckungen von mindestens 30 % zuzulassen", so Bürgermeister Eckert.
Die Forderung nach mehr Floating-PV-Flächen unterstützt auch Landesumweltministerin Thekla Walker. Sie stützt sich auf eine Einschätzung der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg, nach der Bedeckungsgrade bis 25 % aus gewässerökologischer Sicht möglich wären. Das Umweltministerium fordert zudem eine Öffnungsklausel, um größere Floating-PV-Anlagen als Pilotanlagen genehmigen zu können, im Einzelfall auch über eine 25-%-Abdeckung hinaus.
Landrat Prof. Dr. Christian Dusch schlägt vor diesem Hintergrund erneut vor, dass für die Realisierung mehrerer Vorhaben im Landkreis Rastatt bereits im Vorgriff auf eine gesetzliche Regelung solche Pilotprojekte genehmigt würden. "Dies wäre in erster Linie zunächst für Durmersheim anzuwenden", so der Landrat. Bürgermeister Klaus Eckert ergänzt: "Es wäre nicht einzusehen, dass für dieses Projekt eine Flächenbegrenzung eingehalten werden müsste, die dann möglicherweise nach der Fertigstellung aufgehoben wird." Landrat und Bürgermeister sind sich einig: "Wir brauchen jetzt einen schnellen Ausbau regenerativer Energien ohne bürokratische Hürden."
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