Sie fragen - wir antworten
Windkraft im Wald - Wie viel Wald wird in Anspruch genommen? In mehreren umliegenden Kommunen laufen derzeit Planungen zur Errichtung von Windenergieanlagen, darunter auch in Durmersheim. Die angedachten Standorte der Windräder in Durmersheim befinden sich im Hardtwald, östlich der besiedelten Ortslage, von B36 geplanter Schnellbahntrasse und Zugstrecke. Um die Bevölkerung umfassend und aktuell über die Vorgänge rund um die Windkraft informieren zu können, hat die Gemeinde Ende Juli eine gesonderte Internetseite eingerichtet:
www.windenergie-durmersheim.d Neben grundlegenden Informationen zur Windkraft erhalten Sie dort auch detaillierte Fakten zu den Standorten in Durmersheim. Darauf hat die Gemeinde einige Fragen zur Windkraft im Wald erhalten, die wir hier gerne beantworten.
Wie viel Fläche wird durch ein Windrad beansprucht und wie viel Wald muss dafür gefällt werden?Im bundesweiten Durchschnitt beansprucht ein Windrad dauerhaft 0,46 Hektar Fläche. Das bedeutet, diese Fläche ist beispielsweise wegen des Fundaments oder verbreiterten Zuwegungen nicht mehr anderweitig verfügbar. Dies entspricht in etwa einem halben Fußballfeld. Hinzu kommen weitere circa 0,5 Hektar, die während der Baumaßnahmen benötigt werden, zum Beispiel für Kranstellflächen. Diese Flächen können jedoch nach Abschluss der Arbeiten wieder begrünt oder aufgeforstet werden. In Durmersheim werden die Flächenverbräuche voraussichtlich in diesem Durchschnittsbereich liegen. Durch eine durchdachte und sinnvolle Anordnung der Anlagenstandorte werden bereits bestehende, gut ausgebaute Zuwegungen ausgenutzt. Durch die ebene Lage sind weiterhin keine schwierigen Geländeverhältnisse zu berücksichtigen.
Wie viel Wald und Bäume muss Durmersheim insgesamt pro Jahr einschlagen und wie viele Bäume werden gepflanzt?Pro Hektar Hardtwald müssen etwa 200 größere Bäume gefällt werden. Bei den maximal geplanten sieben Windenergieanlagen wären dies damit maximal 1.400 größere Bäume. Der übliche, jährliche Holzeinschlag in Durmersheim umfasst etwa 2.500 - 3.000 Bäume, sodass die Waldnutzung durch die Windkraftanlagen etwa die Hälfte eines Jahreseinschlags umfassen wird. Die Menge wird aber in die Einschlagsplanung mit einbezogen, um im Jahr der Rodungen nicht eine deutlich höhere Holzmenge einzuschlagen. Eine kontinuierlich möglichst gleichbleibende Holznutzung sichert die nachhaltige Waldbewirtschaftung. Des Weiteren werden jährlich in den Durmersheimer Wäldern derzeit etwa 5.000 Jungbäume nachgepflanzt. Wenn, wie oben beschrieben, Teilflächen der Windkraftstandorte unmittelbar nach Bauende wieder bepflanzt werden können, so wird dies in der Bauplanung entsprechend berücksichtigt.
Werden die Fundamente wieder zurück gebaut?Jeder Windpark-Betreiber verpflichtet sich, die Windkraftanlagen (Stellfläche und alle technischen Anlagen) am Ende der Betriebszeit komplett wieder zurückzubauen und die Waldfläche wieder aufzuforsten. Im Zuge dieser Ausgleichsmaßnahmen verwendet man häufig Baumarten, die besser an die klimawandelbedingten Veränderungen angepasst sind als die davor wirtschaftlich genutzten Arten.