Obst- und Gartenbauverein Würmersheim
Sommerriss beim OGV
Am vergangenen Samstag fand auf dem Gelände unseres zweiten Vorsitzenden, Ewald Bader, der diesjährige Sommerriss statt. Dabei wurde, wie Lehrgangsleiter Werner Metz betonte, der Riß wortwörtlich genommen und der Unterschied zum Schneiden mit der Schere verdeutlicht. Auch bei sommerlichen 28 Grad bekamen die 18 Interessierten viele Informationen.
Gleich zu Beginn ging Werner Metz auf die starke Vermehrung der Scheermaus ein. Da der Boden hier sehr locker ist, hat sie für Ihre Gänge leichtes Spiel. Anhand des vertikal ovalen Ganges kann man sie gut vom Maulwurf unterscheiden, der horizontal ovale Gänge gräbt. Schützen sollte man die Bäume durch engmaschige Drahtkörbe, deren Herstellung Metz erläuterte. Ein zentrales Thema ist dabei die Maschendichte, damit die Maus nicht durchschlüpfen kann.
Den Sommerriss so Metz, sollte man bis Ende Mai durchführen oder so lange die Triebe noch nicht verholzt sind. Danach gelingt das "Rausknacken" nicht mehr und die Verletzung des Baumes wäre zu groß. Metz zeigte an grünen Trieben wie das gelingt und nahm bei bereits verholtzten Trieben die Schere zur Hand. Wichtig dabei ist, dass die sogenannten schlafenden Augen entfernt werden, da der Baum sonst weiter austreibt und "richtig Gas" gibt. Stummel sollten vermieden werden, da dies Eintrittspforten für Pilze sind. Nach Apfel, Sauerkirsche und Pfirsich informierte Metz noch über die Pflege von schwarzer und roter Johannisbeere. Eine Faustregel gab Metz zum Schnitt noch mit: "Willst du das der Baum wächst, schneidest Du im Winter. Hier bringst du ihn auch in Form. Willst Du ihn beruhigen, schneidest du nach der Ernte. Dann hat man 10 - 15 Prozent ruhigere Bäume.
Allen war nach gut 90 Minuten und regem Austausch, die Hitze anzumerken und so endete der Sommerriß bei Brezeln und kalten Getränken.
Ein herzliches Dankeschön geht an alle Helfenden und speziell an Ewald Bader.
Gartentipps der Woche
Nachblüte beim Rittersporn fördern
Rittersporn blüht nach der Hauptblüte im Juni ein zweites Mal im September, wenn Sie die Staude direkt nach dem Verblühen etwa handbreit über dem Boden zurückschneiden - das Wässern und Düngen nicht vergessen.
Kräuter verjüngen
Um halbstrauchig wachsenden Kräuter wie Salbei, Thymian und Ysop vor der Vergreisung zu bewahren, können die Pflanzen nach der Blüte zurückgeschnitten werden. Sie danken es mit reichem Austrieb aus der Basis und bilden wieder dichte Büsche. Die abgeschnittenen Zweige lassen sich übrigens getrocknet gut verwenden. Schneiden Sie die Pflanzen am besten, wenn der Himmel bedeckt ist.
Sommerblumen pflanzen
Im Juni können noch empfindliche Sommerblumen für Kübel, Kästen und Beete gepflanzt werden. Dazu gehören Leberbalsam (Ageratum), Fuchsschwanz (Amarantus), Ochsenzunge (Anchusa), Löwenmaul (Antirrhinum), Bärenohr (Arctotis), Spinnenpflanze (Cleome), Schmuckkörbchen (Cosmos), Mittagsgold (Gazania), Männertreu (Lobelia), Levkoje (Matthiola), Gauklerblume (Mimulus), Ziertabak (Nicotiana), Petunie (Petunia), Feuersalbei (Salvia), Studentenblume (Tagetes), Verbene (Verbena) und Zinnie (Zinnia).
Düngung
In warmen, feuchten Perioden werden durch Mikroorganismen in vielen Böden Nährstoffe freigesetzt. Seien Sie deshalb vorsichtig mit zusätzlicher Düngung. Stauden auf überdüngten Standorten neigen zur Mastigkeit und können umfallen. Die Attraktivität für Schädlinge nimmt außerdem zu.
Gemüsezwiebeln nachdüngen
Gemüsezwiebeln haben einen höheren Nährstoffbedarf als Speisezwiebeln. Daher empfiehlt sich Ende Juni eine Nachdüngung am besten in flüssiger Form. Achten Sie ab jetzt auch auf eine regelmäßige Wasserversorgung, da der Wasserbedarf mit der Zwiebelbildung steigt.
Bewässerung leichter Böden
In manchen Jahren kann es im Juni schon sehr heiß werden, sodass besonders auf leichten Böden bewässert werden muss. Aber übertreiben Sie das Gießen und Sprengen nicht, denn erstens fördern Sie dadurch auch konkurrierende Wildkräuter und zweitens werden gerade auf leichten Böden bei starker Bewässerung die Nährstoffe (besonders Stickstoff) mit ausgewaschen. Verwenden Sie zum Wässern kein wertvolles Trinkwasser. Eine Regenwasserzisterne liefert billiges, weiches Gießwasser. Besonderer Tipp: An den Boden und das Klima angepasste Pflanzen müssen seltener gewässert werden.
Beetpflege
Damit Möhren, Fenchel, Schwarzwurzeln und Rote Bete kräftig werden können, sollten Sie die Reihen immer im Auge behalten. Wenn zu dicht gesät wurde, muss der Abstand durch das Herausziehen einzelner Pflanzen wieder vergrößert werden. Ausgezogene Rote Bete kann übrigens wieder neu aufgepflanzt werden.
Tomate
Ein Befall mit Kraut- und Braunfäule beginnt bei der Tomate mit braunen, runzeligen Flecken auf den unteren Blättern, die sich rasch vergrößern und danach auf benachbarte Blätter, Stängel und später Früchte übergehen. Da die Infektion in erster Linie über erkrankte Kartoffelpflanzen erfolgt, sollten Sie Tomaten und Kartoffeln nicht in unmittelbarer Nähe anbauen. Außerdem sollten Sie Maßnahmen ergreifen, damit Pflanzenteile nicht zu lange feucht bleiben. Setzen Sie die Tomaten also an einen sonnigen Standort, gießen Sie direkt an die Wurzel und sorgen Sie für ausreichenden Pflanzenabstand. Am besten und sichersten wachsen Tomaten, wenn sie überdacht kultiviert werden.
Erdbeerernte
Beim Ernten von Erdbeeren dürfen Sie die angefaulten und beschädigten Früchte auf keinen Fall hängen lassen, sonst werden gesunde Früchte infiziert. Ein Tipp: Sammeln Sie die schadhaften Früchte in einem zweiten Körbchen, denn sie lassen sich problemlos kompostieren.
Birnen bei Bedarf wässern
Die Steinzellenbildung bei Birnenfrüchten ist sortenabhängig, aber auch auf Trockenheit während der Fruchtentwicklung zurückzuführen. Wässern Sie daher die Bäume, wenn in den nächsten Wochen wenig Regen fällt.
Äpfel ausdünnen
Die Fruchtzahl pro Baum in guten Lagen muss noch reguliert werden. Wenn der sogenannte Junifall abgeschlossen ist, kann beim Apfel noch mit der Hand ausgedünnt werden, das heißt, bei Sorten mit zu hohem Fruchtansatz werden überschüssige Früchte von Hand entfernt. Je früher dies geschieht, desto besser ist es für die Blütenbildung im nächsten Jahr. Äpfel sollten so vereinzelt werden, dass pro Fruchtstand bei kleinfrüchtigen Sorten wie Rubinette oder Elstar eine Frucht und bei großfrüchtigen Sorten wie Boskoop oder Jonagold zwei Früchte bleiben. Bei dieser Maßnahme kann schon eine Vorsortierung am Baum vorgenommen werden, das heißt, man kann beschädigte und ungünstige Früchte direkt entfernen.
Juniriss
Krautige Triebe, die für den Baumaufbau nicht benötigt werden oder an ungünstigen Positionen stehen, sollten Sie jetzt wegreißen. Das Reißen geht schneller als das Schneiden, fördert die Wundheilung und reduziert den Neuaustrieb im nächsten Jahr. Insbesondere Konkurrenztriebe an Leitästen und Stammverlängerung im Spitzenbereich können so rechtzeitig entfernt werden.
Handausdünnung von Steinobst
Hierbei können folgende Fruchtzahlen angestrebt werden:
- Pfirsiche: faustbreiter Abstand zwischen den Früchten notwendig, da sonst kurz vor der Ernte ein Abdrücken der Früchte droht.
- Zwetschgen: max. 20 Früchte pro lfm Fruchtholz.
Erdbeeren richtig bewässern
Erdbeeren sollten nur bei Trockenheit bewässert werden, denn zu viel Wasser fördert Fäulnis und verschlechtert den Geschmack. Unterlegtes Stroh sorgt für saubere Früchte und verringert die Gefahr von Fäulnis.
Falscher Mehltau an Wein
Sind auf den Blättern Ihrer Weinstöcke ölige Flecke zu sehen und zeigt sich später auf der Blattunterseite ein weißlicher Pilzrasen, hat sich der Falsche Mehltau auf Ihrem Wein ausgebreitet. Eindämmen können Sie die Infektion, indem Sie stehendes Wasser auf allen Pflanzenteilen vermeiden. Entfernen Sie außerdem jegliches Infektionsmaterial wie Falllaub und ungenießbar gewordene Lederbeeren.