Freiwillige Feuerwehr Durmersheim - Gesamtwehr

Verkehrsunfall - Praktische Übung mit Schere und Spreizer

An den letzten beiden Proben haben wir unter der Leitung unserer Ausbilder Luzian Vogel, Axel Damm und Alexander Bertsch den praktischen Einsatz des hydraulischen Rettungssatzes an ausgemusterten Fahrzeugen geübt. Der hydraulische Rettungssatz besteht aus einem Rettungsspreizer, einer Rettungsschere und verschiedenen Rettungszylindern. Hydraulische Rettungsgeräte werden zur Rettung und Bergung von Menschen bei Unfällen eingesetzt.
Bei einer Rettung müssen zunächst die erforderlichen Geräte, Werkzeuge und Materialien bereitgestellt und das Rettungsgerät in Betrieb genommen werden. Schere und Spreizer werden dabei von zwei Feuerwehrkameraden bedient, während die anderen Kameraden den Hydraulikmotor steuern und das jeweils erforderliche Material zuliefern. Sehr wichtig ist, sich vor umherfliegenden Teilen zu schützen und mit den Geräten so zu arbeiten, dass keine zusätzlichen Gefahren entstehen. Des Weiteren muss das Fahrzeug mit Keilen und Unterbaumaterialien fixiert werden.
Nun muss schnellstmöglich ein Zugang zur verletzten Person und ein Weg zur Rettung aus dem Fahrzeug geschaffen werden. Je nach Situation werden zunächst mit dem Spreizer die Autotüren und der Kofferraum aufgedrückt und mit der Schere an den Scharnieren abgeschnitten. Das ist trotz der verfügbaren Kraft gar nicht so einfach und manchmal muss mehrfach angesetzt werden.
Im nächsten Schritt wird das Autodach abgetrennt, wenn die Person nur über das Dach gerettet werden kann. Dazu werden mit der Schere nacheinander alle Fahrzeugsäulen durchtrennt und die Frontscheibe mit der Glassäge durchschnitten. Die Säulen müssen dabei an den richtigen Stellen durchtrennt und es muss zwingend auf die Airbag-Patronen geachtet werden.

Unsere Kameradinnen Ilona Dewald und Lisa Dauer beim Durchtrennen der B-Säule mit der Rettungsschere

Ist der Patient im vorderen Bereich eingeklemmt, dann muss mit den Rettungszylindern die gesamte Frontpartie nach vorne weggedrückt werden. Dazu werden die seitlichen Schweller durchtrennt und die Rettungszylinder in den bereits geöffneten Eingang eingesetzt und ausgefahren. Je nach Bedarf müssen dann noch im Fußraum die Pedale mit dem Pedalschneider abgetrennt werden.

Kamerad Klaus Bertsch beim Durchtrennen des Schwellers mit eingesetztem Rettungszylinder zum Aufdrücken der Frontpartie

Das alles ist ein aufwendiger Prozess, der aber möglichst schnell und sicher ablaufen muss. Je nach Unfall- und Verletztensituation ist Umsicht und Kreativität gefragt, um die Geräte an der richtigen Stelle wirksam einsetzen zu können. Wichtig ist, dass die verletzten Patienten schonend, zügig und sicher gerettet werden.
Alle Kameraden konnten mit der Schere und dem Spreizer intensiv arbeiten und so sehr wichtige Erfahrungen für die Handhabung der schweren Geräte sammeln.