Obst- und Gartenbauverein Würmersheim
Weihnachtsgrüße
Während das Frühjahr noch stark von den Beschränkungen der beiden Vorjahre geprägt war, konnten wir den extrem trockenen Sommer genießen. Wässern der gesäten und gesetzten Pflanzen stand im Mittelpunkt des Gärtnerdaseins. Wer hackte, dem rann der Schweiß von der Stirn. Nun werden werden wir mit weißen Tagen belohnt und wer noch Zuckerhut, Feldsalat und mehr im Garten stehen hat, freut sich über die Ernte.
Die Junggärtner konnten wir am Nikolaustag wieder mit einer Kleinigkeit überraschen. Für 2023 hoffen wir auf die jetzt ausgerufene Normalität und planen eifrig unsere Veranstaltungen. Mehr dazu erfahren Sie wie immer hier oder auf unserer Homepage unter www.ogv-wuermersheim.jimdofree.com.
Für das entgegengebrachte Vertrauen uns mit einer Familien- oder Einzelmitgliedschaft zu unterstützen, möchten wir uns im Namen aller aktiven Vereinsverantwortlichen bedanken. Wir sagen herzlichen Dank!
Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien ein friedliches und besinnliches Weihnachtsfest sowie einen guten und gesunden Start in das neue Jahr 2023.
Gartentipps der Woche
Weihnachtsbaum
einpflanzen
Wenn Sie Ihren
Weihnachtsbaum nach den Feiertagen nicht einfach entsorgen wollen,
können Sie auch einen "lebenden" Baum erwerben und diesen dann in den
Garten pflanzen. Achten Sie beim Kauf darauf, dass er einen großen,
festen Wurzelballen besitzt, der von einem Ballentuch umspannt ist.
Pflanzen Sie den Baum samt Tuch in ein Gefäß und halten Sie den
Ballen immer mäßig feucht. Nach den Feiertagen sollten Sie ihn dann
bei frostfreiem Boden so rasch wie möglich an seinen zugedachten
Standort auspflanzen. Aber bitte beachten Sie das natürliche Wachstum
des Gehölzes bei der Standortauswahl.
Frühjahrsblühende
Gehölze
Spät im
Frühjahr blühende Gehölze wie Falscher Jasmin und Weigelie können Sie
jetzt beginnend etwas auslichten, indem Sie altes Holz
herausschneiden. Verzichten Sie jedoch auf das Einkürzen aller
Triebe. Keine Schnittmaßnahmen bei starkem Frost durchführen!
Hainbuchen als
Sichtschutzhecke
Wenn Sie eine
Sichtschutzhecke pflanzen möchten, können Sie neben immergrünen
Gehölzen auch Hainbuchen dafür wählen. Rechnet man die Zeit der
dürren, an der Pflanze anhaftenden Blätter dazu, ist die Hainbuche
fast das ganze Jahr voll belaubt und bietet auch in den Wintermonaten
effektiven Sicht- und Windschutz.
Frostempfindliche
Gehölze
Vergessen Sie
nicht, frostempfindliche Gehölze wie Sommerflieder an der Basis mit
Laub anzuhäufeln, um sie vor starkem Frost zu schützen.
Gehölzpflege
Kontrollieren
Sie bei Gehölzen in Abständen die Anbindestellen. Vergessene Stricke
und Knoten würgen dem Gehölz leicht den Lebensnerv ab! Zu enge
Stricke werden gelockert und wenn nötig neu gebunden. Ideal sind
Kokosstricke oder spezielle Bindegurte.
Holz- und
Reisighaufen
Gehölzschnitt
enthält ebenfalls Pflanzennährstoffe, die dem Kreislauf des Gartens
nicht verloren gehen sollten. Deshalb bietet sich an, das Schnittgut
zu häckseln oder zu Holzstapeln und Reisighaufen aufzuschichten.
Asthaufen sollten jetzt nicht mehr bewegt werden, denn Igel,
Blindschleichen, Kröten, Spitzmäuse, Gehäuseschnecken und Insekten
haben sich bereits in die Winterruhe begeben.
Winterschutz
für empfindliche Pflanzen
Pflanzen aus
wärmeren Regionen benötigen oft einen Winterschutz aus Koniferenzweigen,
Stroh oder Laub, um den mitteleuropäischen Winter zu überdauern.
Dabei sind die häufigsten Schadursachen Staunässe, Eiswinde und
Kahlfröste. Achten Sie also schon beim Pflanzen auf gut durchlässigen
Boden (eventuell Kiessand oder Schotter einarbeiten) und einen
windgeschützten Standort. So kommt mancher Mittelmeerbewohner selbst
in Norddeutschland am richtigen Standort gut über den Winter.
Das neue
Gartenjahr vorbereiten
Nutzen Sie den
Winter, um die Gartenarbeit fürs kommende Frühjahr vorzubereiten.
Jetzt können Sie beispielweise in Ruhe die neuen Kataloge der
Saatgutfirmen wälzen und die gewünschten Arten und Sorten auswählen.
Bevorzugen Sie dabei möglichst Sorten, die als weitgehend resistent
oder tolerant gegenüber Krankheiten deklariert werden.
Grünkohl
schützen
Damit die
Blätter des Grünkohls durch scharfe Ostwinde nicht braun werden, gibt
man ihm eine leichte, luftige Decke aus Fichtenzweigen oder anderem
Abdeckmaterial.
Spaghettini
mit Hokkaido
Hokkaido-Kürbisse
lassen sich einfach in der Küche verarbeiten, nicht zuletzt weil sie
wegen ihrer dünnen Schale nicht geschält werden müssen. Die Sorte
eignet sich auch sehr gut als Grundbestandteil für eine Pastasoße.
Dabei wird der Kürbis halbiert und von Kernen befreit (Verwendung der
Kerne siehe unten). Die Frucht wird in Stücke geschnitten, wobei die
erste Hälfte gröber als die zweite Hälfte zerschnitten werden kann.
Die größeren Stücke werden gedünstet, bis sich das Fleisch leicht
zerdrücken lässt. Dann werden Salz, Pfeffer, Honig und Sahne
zugegeben. Die feineren Stücke können mit Zwiebeln und Möhrenwürfeln
in einer Pfanne angebraten und anschließend in die vorbereitete Soße
eingerührt werden. Frische, feingehackte Kräuter runden das Ganze ab.
Geröstete
Kürbiskerne
Bei jedem
Kürbisgericht fallen auch eine Menge Kerne an, die zum Wegwerfen viel
zu schade sind. Sie werden in einem großen Passiersieb gewaschen und
vom Mark getrennt. Anschließend werden die Kerne mit Salz und
Olivenöl in einer Pfanne geröstet. Sie können anschließend zum
Trocknen ausgebreitet werden, bis das Öl eingetrocknet ist und
zusammen mit dem Salz eine dünne Kruste auf den Kernen bildet.
Inhaltsstoffe
der Walnuss nutzen
An einem
gemütlichen Winterabend darf ein Teller mit Walnüssen auf dem Tisch
nicht fehlen. Wussten Sie, dass die Trennwände zwischen den
Walnusskernen herzstärkend wirken? Für 1 Liter eines herzstärkenden
Tees benötigt man 2 gehäufte TL gemahlener Trennwände (am besten mit
der Kaffeemühle zerkleinern) und z. B. 1 TL Pfefferminze als
Aromaträger. Übrigens: Walnüsse enthalten auch Substanzen die vor
Krebs schützen können. Wer selbst Walnüsse lagert sollte darauf
achten, dass diese sauber getrocknet wurden. Schimmelige Nusskerne
auf keinen Fall verzehren!
Pfropfreiser
schneiden
Pfropfreiser
von früh austreibenden Obstarten wie Süßkirschen müssen bereits im
Dezember an frostfreien Tagen geschnitten werden. Achtung: Zum
Veredeln eignen sich nur gut ausgereifte, einjährige, gesunde Triebe,
am besten von der besonnten Seite der Baumkrone - Etikett mit
Sortennamen nicht vergessen!
Beerensträucher
vermehren
Bei offenem
Wetter können von Himbeeren Wurzelschnittlinge gewonnen werden. Dazu
werden 10 cm lange Wurzelabschnitte mit den Knospen nach oben flach
in ein Pflanzbeet mit lockerer Erde gelegt und vollständig, aber dünn
mit Boden abgedeckt. Brombeeren vermehren Sie einfach, indem Sie die
Enden langer Ruten mit Erde bedecken oder mit einem Stein beschweren.
Bis zum Frühjahr haben die Triebe bereits Wurzeln geschlagen und
können abgetrennt werden.
Wildbiene des Monats: Rote Maskenbiene
Diese kleine Bienenart ist einfach ungewöhnlich: Bei ihren Sammelflügen sieht es so aus, als ob sie nicht von Blüte zu Blüte fliegt, sondern eher hüpft. Auch ihr Äußeres ist kurios. Die meisten Maskenbienen sind einheitlich schwarz gefärbt. Die Weibchen unserer Wildbiene des Monats Dezember hingegen besitzen einen weinroten Hinterleib. Typisch für sie sowie Maskenbienen allgemein sind die weißen und hellgelben Gesichtszeichnungen. Stirn und Kopfschild der Männchen sind dabei komplett weiß gefärbt.
Die Rote Maskenbiene mag es sandig. Sie sucht vorwiegend Sandgruben, Flugsandfelder, Binnendünen, sonnige Waldränder und Wegböschungen auf. Doch zahlreiche Offenlandschaften schwinden. Besonders der Lebensraumverlust bedroht die Rote Maskenbiene in ihrem Bestand, weshalb sie in Deutschland auf der Vorwarnliste steht. In manchen Bundesländern ist sie bereits vom Aussterben bedroht. Vor allem kahle Bodenstellen mit benachbartem reichen Blütenangebot sind überlebenswichtig für die Rote Maskenbiene. Denn hier nistet sie nach der Paarung Mitte Juni, im Sand- oder Lehmboden. Allerdings spart sich die gewitzte Biene den Aufwand, ein eigenes Nest zu graben. Auf der Suche nach geeigneten Hohlräumen im Erdboden bedient sie sich alter Erdnester von Schmal- und Furchenbienen. Aber auch Regenwurmgänge können passende Niströhren sein. In die Hohlräume baut sie ihre zylinderförmigen Brutzellen aus körpereigenen Sekreten.
Die Rote Maskenbiene zählt zu den pollensammelnden Bienenarten und ist bei der Wahl ihrer Futterpflanzen unspezialisiert. Sie hat allerdings eine besondere Sammelmethode: Den Blütenpollen von Wilder Möhre, Wiesen-Schafgarbe, Berg-Sandglöckchen, Wilder Resede oder anderer Blühpflanzen liest sie nicht mit Sammelborsten auf. Davon hat sie nämlich keine. Vielmehr liest sie den kostbaren Pollen mit ihren Mundwerkzeugen auf und schluckt ihn herunter. Im Nest angekommen spuckt sie ihn dann wieder aus. Das entstandene zähflüssige Nektar-Pollen-Gemisch dient dem Nachwuchs als Wintervorrat, an dem sich die Larven satt fressen können. Nach der Eiablage auf dem Futterbrei verschließt das Maskenbienen-Weibchen die Brutzelle mit einem dünnen Deckel. Dann baut sie nach und nach weitere Brutzellen. Jede schließt sich an die vorherige an. Höchstens ein halbes Dutzend solcher Brutzellen fertigt das Weibchen , ehe sie das gesamte Nest mit einem dicken Sekret-Deckel verschließt. Hier überwintert die Generation des nächsten Jahres als Ruhelarve. In langen heißen Sommern in Süddeutschland wurde auch bereits eine zweite flugfähige Generation nachgewiesen. Diese fliegt dann ab August noch bis in den September hinein.
Um der Roten Maskenbiene und ihren Verwandten zu helfen, können Sie insbesondere im Winter Starthilfe für die nächste Flugsaison leisten: Lassen Sie Fruchtstände der Stauden und Kräuter über den Winter stehen. Sie sind nicht nur für Insekten wertvoll, sondern auch für Singvögel. Außerdem verleihen sie dem Garten im Winter etwas Struktur. Auch beim Laub können Sie gerne ein wenig entspannen: Anstatt als Ärgernis und Arbeit, betrachten Sie es lieber als wertvolles Winterquartier für Tiere und als natürliche Humusquelle. Lassen Sie das Laub unter Gehölzen und in Schattenbeeten einfach liegen. Entfernen Sie es nur von Wiesen und sonnigen Magerbeeten.