Zu ihrer alljährlichen Sitzung
von Gemeinderat, Ortschaftsrat und Landwirtschaftsausschuss trafen sich deren
Mitglieder am 21. Oktober 2022, um 17 Uhr, im Anschluss an die dreistündige Waldbegehung
in der Mensa des Schulzentrums. Einziges Thema war dabei wie üblich der Rück-
und Ausblick auf den Forstbetrieb Durmersheim. Bei
der Sitzung wurde folgende Tagesordnung behandelt:
TOP 01
Vorläufiger Jahresabschluss 2021
Forstamtsleiter Nissen erläuterte
die derzeitige Situation des Forstbetriebes Durmersheim und aller Waldbestände
in der Region. Durch die unterdurchschnittlichen Niederschläge in den letzten
fünf Jahren seien große Waldschäden entstanden. Frühere Hauptbaumarten,
insbesondere Kiefern, Douglasien und Buchen leiden unter den Klimabedingungen.
Die Douglasie, früheres "Hoffnungskind", könne nur noch in geringem Umfang
gepflanzt werden, eine Empfehlung für großflächigen Anbau könne das Forstamt
nicht mehr geben. Für die Zukunft seien Jungbestände aus natürlicher
Verjüngung, vor allem Buchen, besser an den Klimawandel angepasst. Des Weiteren
berichtet Forstamtsleiter Nissen von den Auswirkungen der Waldschäden auf den
Holzmarkt. Durch das vorgeschädigte Holz seien die Holzpreise am Sinken.
Gleichzeitig werde die Holzernte teurer, da die Bäume einzelbaumweise anfallen
und über größere Strecken zusammengesammelt werden müssen. Der Aufwand für
Verkehrssicherungsmaßnahmen erhöhte sich ebenfalls.
Bund und Länder versuchten,
den Kommunen über Förderprogramme unter die Arme zu greifen. Er erinnert
hierbei an die 2021 ausgezahlte einmalige Bundeswaldprämie in Höhe von 104.000
€ für Durmersheim.
Ein weiterer Anreiz neben dem
klassischen Holzverkauf stelle laut Nissen die Generierung von Ökopunkten dar.
Entsprechende Maßnahmen können sowohl einen Beitrag zum Naturschutz als auch
Gewinnanreiz für die Kommunen sein, da die Ökopunkte sowohl selber verbraucht
als auch gehandelt werden können. Die Umsetzung des Alt- und Totholzkonzeptes
im Durmersheimer Wald brachte 1,35 Millionen Ökopunkte.
Für den vorläufigen
Jahresabschluss 2021 stellt Forstamtsleiter Nissen ein Finanzergebnis von etwa
- 106.000 € vor, gegenüber dem Planansatz von - 186.000 €. Das Finanzergebnis sei
vor allem durch die Bundeswaldprämie positiv beeinflusst worden.
Der Gemeinderat beschloss
einstimmig, den vorläufigen Jahresabschluss des Forstbetriebes für das Jahr
2021 anzuerkennen.
TOP
02
Stand
des laufenden Geschäftsjahres 2022
Revierförster Huber berichtet
von den wichtigsten Punkten aus dem Forstbetrieb Durmersheim im laufenden Jahr
2022.
Nach einem erfolgten
Nadelholzhieb im Frühjahr habe diese Woche eine weitere Maßnahme im Hardtwald
begonnen. Es sollen ca. 600 Festmeter absterbende Douglasien aufgearbeitet
werden. Weiterer Nadelholzeinschlag sei vorerst nicht geplant, da der Holzmarkt
derzeit nicht aufnahmefähig sei. Im Distrikt Oberwald werden
Rot-Eichen-Durchforstungen durchgeführt, aus denen der Brennholzbedarf bedient
werden soll.
Im Oberwald wurden im Frühjahr
zwei Neuanpflanzungen mit Stiel-Eichen, Hain-Buchen und Winter-Linden angelegt.
Im Sommer war die Bewässerung der Kulturen unerlässlich.
Wie im letzten Jahr
angekündigt, wurde die Pflanzschule an der Forsthütte vergrößert, um ca. 500
Pflanzen pro Jahr aus eigener Anzucht gewinnen zu können. Es wurden vor allem
Schwarz-Kiefern Schwarz-Nüsse angesät.
Viel Personalaufwand fließe
weiterhin in die Bereiche Erholungsvorsorge und Verkehrssicherung.
TOP 03
Forstbetriebsplan
2023
Revierförster Huber erläutert
die geplanten Maßnahmen im Wald für das Jahr 2023.
Holzernte: Der Holzeinschlag
wird sich nach den entstandenen Waldschäden und der Holzmarktsituation richten.
Es werden daher mehrheitlich nur dürregeschädigte Bäume eingeschlagen. Im Herbst
2023 im Hartwald sollen jüngere Rot-Eichenbestände durchforstet werden, um
Brennholz bereit zu stellen. Im Bereich der Forsthütte werden die noch
verwertbaren Buchen gefällt und vermarktet.
Kulturen: Eine größere
Kulturfläche ist geplant im Bereich Waldhütte Würmersheim, die nach
Dürreschäden des Vorbestandes mit Laubholz aufgeforstet wird.
Für den nicht investiven
Finanzhaushalt wird der Forstbetrieb für 2023 mit einem Gesamtergebnis von
- 192.500 € beplant.
An Investitionen wurden
180.000 € für die Ersatzbeschaffung des Forstwirtfahrzeugs, sowie der
Neuanschaffung eines UVV-Schleppers oder Vorlieferraupe eingeplant.
Nach Nachfragen des
Gemeinderats zu den geplanten Anschaffungen erfolgt die Anhörung des
Ortschaftsrates. Der Ortschaftsrat stimmt dem Forstbetriebsplan 2023 einstimmig
zu, unter der Bedingung, dass eine erneute
Vorlage nach konkreter Angebotseinholung erfolgt.
Der Gemeinderat beschloss nach
der erfolgten Anhörung des Ortschaftsrats den Haushaltsplan des Forstbetriebs
für das Jahr 2023.
TOP
04
Informationen und Anfragen
Revierförster Huber stellt auf
Nachfrage von Bürgermeister Eckert die aktuelle Brennholzsituation dar. Die derzeit
eingetroffenen Bestellungen in Anzahl und Menge entsprechen dem zwei- bis dreifachen
der Vorjahre. Der Bedarf kann nicht gedeckt werden, es kommt daher zum
beschlossenen Losverfahren.
Revierförster Huber bittet um
Zustimmung des Gemeinderats, dass auch Sterholz mit einer Beschränkung auf 4
Ster pro Bestellung zugelost wird. Der Gemeinderat stimmt diesem Vorgehen zu.
Revierförster Huber spricht
die vorhandene bzw. geplante Feuerstelle an der Bäretriewerhütte an. Angesichts
der zunehmend häufigen Trockenjahre und auch des diesjährigen Waldbrandes ist
eine Feuerstelle im Wald zu gefährlich, ob mit oder ohne Einfassung. Mehrere
Wortmeldungen aus dem Gemeinderat stimmen der Auflösung der Feuerstelle zu, mit
dem Auftrag an die Verwaltung, die Beschilderung an der Bäretriewerhütte zu
erneuern und zu verbessern, sodass das Feuerverbot eindeutig kenntlich ist.
Die Sitzung endete um 18:15 Uhr.
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