Obst- und Gartenbauverein Würmersheim
Gartentipps der Woche
Gehölzpflanzung
Die
Pflanzsaison hat begonnen. Wenn Laubgehölze die Blätter abgeworfen
haben, können sie umgepflanzt werden. Viele Gehölze bilden nach der
Pflanzung an warmen Herbst- und Wintertagen noch Feinwurzeln und
können im Frühjahr bereits mit voller Kraft austreiben. Gründliches
Wässern erleichtert es den Pflanzen, sich vor dem Frost zu
akklimatisieren.
Verbräunende
Nadelpartien
Lebensbaum
(Thuja)- und Scheinzypressen (Chamaecyparis)-Arten zeigen im Herbst -
bei geringen Niederschlägen auch schon im September - verbräunende
Nadelpartien im stammnahen Bereich. Bei diesem Putzen der immergrünen
Gehölze handelt es sich nicht um eine Erkrankung, sondern um einen
normalen biologischen Vorgang.
Tulpenzwiebeln
stecken
Im Oktober
können noch Tulpenzwiebeln gesteckt werden. Die ideale Pflanztiefe
liegt bei 8 cm. In wühlmausgefährdeten Gärten empfiehlt sich die
Pflanzung in Schutzkörbe aus Draht.
Gladiolen
überwintern
Wenn sich das
Laub der Gladiolen gelb verfärbt hat, können Sie die Zwiebelknollen
vorsichtig aus dem Boden nehmen und 1 bis 2 Tage in die Herbstsonne
oder unter ein schützendes Dach zum Nachreifen auslegen. Schneiden
Sie anschließend Triebe und Blätter kurz über der Knolle ab und legen
Sie sie zum Überwintern in einen trockenen, kühlen Raum. Wurzeln und
anhaftende Erde sollten vorher entfernt werden.
Staudenreste
stehen lassen
Schneiden Sie
die Stauden in der Blumenrabatte nicht komplett zurück, sondern
lassen Sie abgestorbene Pflanzenreste als Winterschutz und
Unterschlupf für Insekten bis zum Frühjahr stehen.
Staudenpflanzung
Viele Stauden
können im Herbst gepflanzt werden. Nicht so gut geeignet sind
allerdings Anemonen und Gräser. Auch alle Pflanzen, die im Herbst
bereits eingezogen sind, sollten Sie erst im Frühjahr kaufen, wenn
die Arten mit dem Austrieb beginnen.
Empfindliches
Gemüse schützen
Schützen Sie
empfindliches, noch nicht erntereifes Gemüse rechtzeitig mit Abdeckungen
gegen Frost. Grünkohl, Wirsing, Lauch und Mangold sind frosthart und
können ungeschützt auf dem Beet stehen. Rosenkohl schmeckt sogar
besser, wenn er kurz dem Frost ausgesetzt war.
Zucchinisamen
ernten
Die letzte
Zucchini ist der Samenlieferant für das kommende Jahr. Wenn sich die
Grundfarbe der Frucht ins Gelbliche wandelt (abgesehen von gelben
Sorten, die eher orange werden), kann sie geerntet und aufgeschnitten
werden. Die größten Samen werden getrocknet, die restlichen können
wie Kürbiskerne mit Öl und Salz geröstet werden. Mit Überraschungen
können Sie dabei im nächsten Jahr durchaus rechnen, denn es ist nicht
gesagt, dass die Jungpflanzen sortenrein fallen, das heißt, dieselben
Merkmale besitzen wie die Elterngeneration. Aber Achtung: Aus eigenem
Samen gezogene Früchte können auch bitter und damit
gesundheitsschädlich sein, wenn die Blüten der Mutterfrucht von
Zierkürbissen befruchtet wurden. Aus zertifiziertem Saatgut
gewachsene Zucchinipflanzen sind daher auf jeden Fall zu bevorzugen.
Gemüselagerung
Werden
Kartoffeln nach der Ernte etwa eine Woche warm und dunkel aufbewahrt,
heilen auch kleinere, durch die Ernte bedingte Verletzungen aus.
Danach gehen die Knollen bei 5 °C in Winterruhe. Um die 0 °C und
kälter gelagerte Kartoffeln werden süß, um sich durch die Umwandlung von
Stärke in Zucker vor Frost zu schützen.
Paarungszeit
Schnecken
Die
Paarungszeit der Schnecken liegt im Spätsommer, sodass man danach
auch die Eier finden kann. Sie sind rundlich, deutlich weiß gefärbt
und werden in der Regel in Gruppen in Erdritzen oder am Kompost
abgelegt. Gehen Sie also auf die Suche nach den Eiern und entfernen
Sie sie einfach mechanisch.
Herbsthimbeeren
zurückschneiden
Je nach Sorte
reifen Herbsthimbeeren ab August oder September bis Frostbeginn. Nach
der Ernte können Sie den gesamten Bestand einfach handbreit über dem
Boden abschneiden.
Platzanspruch
von Obstgehölzen
Im Garten ist
der vorhandene Platz meist ein begrenzender Faktor. Deshalb sollte
man beim Kauf von Obstgehölzen auf die richtige Unterlage achten,
damit es Jahre später keine bösen Überraschungen gibt. Mit der
Unterlage können folgende Parameter beeinflusst werden: Größe und
Platzbedarf des Baumes, früher Ertragsbeginn, Fruchtgröße und -farbe,
regelmäßige Erträge sowie Widerstandsfähigkeit gegen Frost und
Krankheiten.
Unterlagen bei
Steinobst
Auch beim
Steinobst gibt es verschieden stark wachsende Unterlagen. Für
Süßkirschen sind neuere, schwächerwachsende Unterlagen interessant,
wie zum Beispiel die Weiroot-Klone 158, Weiroot 72, Gisela 5 oder
Gisela 3.
Unterlagen bei
Zwetschgen
Bei Zwetschgen
können mittelstarkwachsende Unterlagen wie St. Julien oder WaVit,
eine Selektion aus Wangenheimer verwendet werden. Die Unterlage St.
Julian 655/2 wird von Fachleuten nicht mehr empfohlen.
Schneeglöckchen
pflanzen
Schneeglöckchen
sind ein Thema für sich, denn gerade in den Kleinpackungen aus dem
Gartencenter, Bau- oder Supermarkt verbirgt sich statt des heimischen
Schneeglöckchens (Galanthus nivalis) das türkische Großblütige
Schneeglöckchen (Galanthus elwesii) oder das viel weniger angepasste
georgische Schneeglöckchen Galanthus woronowii.
Laub aus dem
Teich fischen
Fischen Sie im
Herbst möglichst täglich die abfallenden Blätter mit einem Kescher
aus dem Teich oder bedecken Sie die Wasseroberfläche mit einem
engmaschigen Netz, damit das Falllaub nicht auf den Teichgrund sinken
kann. Die verrottenden Blätter verändern sonst das biologische
Gleichgewicht im Becken und reichern das Wasser unnötig mit
Nährstoffen an.
Wildbiene des Monats: Die kleine Harzbiene
Für die letzten tapferen Flieger beginnt im Oktober allmählich das Ende ihrer Flugsaison. Das betrifft auch die Kleine Harzbiene. "Klein" bedeutet in diesem Zusammenhang wirklich klein: Sie ist nur 7 Millimeter groß! Mit ihrer schwarz-gelben Zeichnung ähnelt sie der weitverbreiteten Garten-Wollbiene (Anthidium manicatum) und könnte auf den ersten Blick auch für eine Wespe gehalten werden. Ihr kompakter Körperbau weist sie jedoch deutlich als Biene aus. Die Männchen sind leicht von den Weibchen zu unterscheiden: Ähnlich wie bei Masken- oder Pelzbienen besitzen sie eine hellgelbe Gesichtszeichnung. Auch die Mundwerkzeuge der Männchen sind von ähnlicher Färbung.
Die Kleine Harzbiene ist in Deutschland zwar weit verbreitet, dabei aber nur mäßig häufig. Besonders wohl fühlt sich die Sonnenanbeterin auf Trockenstandorten. Sie sucht an schroffen Felshängen nach geeigneten Nistplätzen für ihren Nachwuchs, ebenso an sonnigen Waldrändern, in lichten Kiefernwäldern, Sand- und Kiesgruben, aber auch in Steinbrüchen.
Beim Nestbau zeigt sie eine seltene Eigenheit: Die mutige Biene errichtet ihre Nester im Freien. Sie gehört damit zu einer Handvoll Wildbienen, die nicht in Hohlräumen oder in der Erde nisten. Dafür braucht sie die sonnige Südseite von Steinen, Baumstämmen oder Pflanzenstängeln. Für den Bau verwendet sie kleine Steinchen und Baumharze, zumeist nutzt sie Kiefernharz. Die Brutkammern entstehen zum Ende der Bauphase. Das Weibchen drückt dazu das untere Ende der harzigen Masse zusammen und dehnt es zu einem kleinen Rohr aus. Die schmale Öffnung der Brutkammer dient der Belüftung. Um das Nest gut zu tarnen, durchsetzt sie es mit kleinen Rindenstückchen. Die ungewöhnlichen Freibauten der geschäftigen Biene zählen dabei bis zu acht aneinandergereihte Brutzellen.
Als echte "Hochsommerart" fliegt die Kleine Harzbiene von Juni bis Ende August. Um ihre Nachkommen mit ausreichend Pollen zu versorgen, braucht die Biene heimische Wildstauden in unmittelbarer Nähe zu ihrem Nest. Den Pollen sammelt sie an acht Pflanzenfamilien. Egal ob Natternkopf, Sonnenröschen oder Fingerkraut, die kleine Biene besucht eine Vielzahl an Blüten. Darunter scheint der Gewöhnliche Hornklee eine unwiderstehliche Anziehung auf sie zu haben.
Wie so viele Wildbienenarten wird auch unsere Wildbiene des Monats von einer Kuckucksbiene parasitiert. Die seltene Gelbfleckige Düsterbiene (Stelis signata) sieht ihrer Wirtsbiene dabei täuschend ähnlich. Ohne sich selbst um den Nestbau oder den Pollenvorrat zu kümmern, verlässt sich die Düsterbiene auf die gut ausgestatteten Nester der Kleinen Harzbiene. Als Brutparasitin schmuggelt sie ihre Eier einfach dort hinein.