Obst- und Gartenbauverein Würmersheim
Gartentipps der Woche
Laubabwerfende
Hecken schneiden
Laubabwerfende
Hecken können jetzt ein zweites Mal geschnitten werden. Liguster und
Feldahorn vertragen sogar häufigere Schnitteingriffe. Schneiden Sie
dagegen immergrüne Hecken nicht zu stark ins alte Holz.
Bewässerung
leichter Böden
Im Sommer
folgen oft viele heiße, trockene Tage aufeinander, sodass besonders
auf leichten Böden bewässert werden muss. Verwenden Sie zum Wässern
kein wertvolles Trinkwasser. Eine Regenwasserzisterne liefert
billiges, weiches Gießwasser, das für die Pflanzen besser geeignet ist.
Tipp: An den Boden und das Klima angepasste Pflanzen müssen seltener
gewässert werden.
Rosenveredlung
Jetzt können
Rosen durch Okulation vermehrt werden. Das verlangt zwar ein bisschen
Erfahrung, aber mit der Methode lassen sich Edelrosen relativ leicht
vermehren.
Pflanzzeit für
Lilien
Ab Mitte
August ist Pflanzzeit für zahlreiche Lilienarten. Achten Sie darauf,
dass Sie die Zwiebeln der Madonnenlilie nicht zu tief legen, sonst
faulen sie.
Frühjahrsblühende
Stauden pflanzen
Im August
können Sie bereits frühjahrsblühende Stauden pflanzen, wenn Sie die
Pflanzen wiederholt gut angießen. Frühlings-Zwiebelblumen wie
Schneeglöckchen, Märzenbecher und Kaiserkrone bevorzugen sogar eine
zeitige Pflanzung, damit sie vor dem Winter noch gut einwurzeln
können.
Wintersäzwiebeln
Der
Aussaattermin für Wintersäzwiebeln muss zwischen dem 15. und 25. August
liegen. Ein früherer Saattermin führt verstärkt zu Schossern, bei
späterer Saat bleiben die Pflanzen zu klein, was die Gefahr des
Auswinterns erhöht. Achten Sie darauf, dass auf dem Beet mindestens
drei Jahre keine Zwiebeln gestanden haben. Ein Schattierleinen oder
Gemüsefliegennetz schützt die Saat vor zu starker Sonneneinstrahlung.
Kürbisfrüchte
richtig behandeln
Wenn Sie sehr
große Exemplare ernten wollen, achten Sie darauf, dass die
Kürbispflanzen nicht mehr als zwei Früchte tragen. Unterlegen Sie die
Früchte am besten mit Dachziegeln oder flachen Steinen, um sie vor
Bodenfeuchtigkeit zu schützen. Wussten Sie eigentlich, dass der
Kürbis die größte Beere der Welt ist?
Petersilie
säen
Jetzt ist ein
günstiger Zeitpunkt, um Petersilie auszusäen. Durch das zügige
Wachstum haben Schädlinge, die die Wurzeln befallen, kaum eine
Chance. Im kommenden Frühjahr sind die Pflanzen dann kräftig genug,
um den Schaderregern genügend Widerstand entgegenzusetzen. Übrigens:
Petersilie enthält weitaus mehr Vitamin C als Zitronen!
Erntereife bei
Zwiebeln
Zwiebeln sind
erntereif, wenn sich das Laub gelbbraun verfärbt und umlegt. Knicken
Sie die Schlotten (die grünen Blätter der Zwiebeln) nicht vorzeitig
um, sonst sind die Zwiebeln im Lager schlecht haltbar.
Lauchmotte
Achten Sie bei
Porree auf Fraßgänge der Lauchmotte. Befallene Blätter sollten
entfernt werden. Ein Pflanzenschutznetz während der gesamten
Kulturdauer hilft, den Befall zu verhindern.
Erdbeermehltau
vorbeugen und bekämpfen
Vermeiden Sie
bei frisch gepflanzten Erdbeeren hohe Stickstoffgaben. Sie fördern
die Anfälligkeit der Pflanzen für Erdbeermehltau, erkennbar an
unregelmäßigen roten Flecken auf der Blattoberseite und am Einrollen
befallener Blätter. Stärker befallene Blätter sollten Sie einfach von
Hand entfernen.
Krankheiten
und Schädlinge an Beerenobst
Bei
Johannisbeeren, Jostabeeren und Stachelbeeren sterben im Laufe des
Sommers immer wieder einzelne Triebe ab. Die Ursache können
Infektionen durch die Rotpustelkrankheit oder ein Befall mit dem
Johannisbeerglasflügler sein. Schneiden Sie absterbende oder bereits
dürre Triebe bis ins gesunde Holz zurück und verbrennen Sie das
Schnittholz am besten. Beim Entfernen von ganzen Trieben keine
Stummel stehen lassen.
Schnittmaßnahmen
an Sommerhimbeeren
Besonders in
durch Rutenkrankheit geschädigten Beständen sollten die abgetragenen
Ruten sofort entfernt werden. Dadurch können sich die Jungruten
besser entwickeln.
Erdbeersorten
Neben den
klassischen einmal tragenden Sorten wie Polka, Senga-Sengana oder
Honeoye gibt es noch eine Vielfalt von Spezialitäten, die für den
Garten interessant sind. Remontierende oder immer tragende Sorten wie
Evita oder die außergewöhnlich aromatische Mara de Bois tragen von
Juni bis Oktober.
Obstschnitt
Ab Mitte
August können auch kritische Obstarten wie Walnuss und Kiwi
geschnitten werden, ohne zu bluten. Auf einen Wundverschluss kann man
verzichten
Schnittmaßnahmen
an Kiwi
Kiwipflanzen
ranken sehr stark und bilden oft meterlange Triebe. Zu stark
wuchernde vegetative Triebe einkürzen oder ganz entfernen. Die
fruchttragenden Triebe werden auf 4-6 Blätter nach der letzten Frucht
eingekürzt. Generell werden gleichzeitig die kleinen und schlecht
ausgebildeten Früchte entfernt, bei starkem Behang muss auch darüber
hinaus eine Ausdünnung der Früchte erfolgen.
Blumenzwiebeln
setzen
Ab Ende des
Monats bis Ende Oktober werden die Blumenzwiebeln für das Frühjahr
gepflanzt. Dazu gehören: Schneeglöckchen, Märzenbecher, Krokusse,
Alpenveilchen, Tulpen, Narzissen, Blausternchen, Schneeglanz,
Winterlinge, Hundszahn und viele mehr. Achten Sie darauf, dass Sie
Blumenzwiebeln aus Kulturmaterial verwenden und keine Wildherkünfte
kaufen. Besonders bei Schneeglöckchen, Alpenveilchen und Winterlingen
werden immer noch viele Pflanzen der Natur entnommen.
Laubgehölze
Die im August
schlüpfenden Larven des Dickmaulrüsslers können die Wurzeln von
Rhododendren, Moorbeetpflanzen, Stauden, ein- und zweijährigen
Zierpflanzen, Wein und Beerenobst massiv schädigen, oberirdische
Welkeerscheinungen sind die Folge. Die Larven überwintern im Boden,
die Verpuppung erfolgt im Frühjahr. Verwenden Sie im Handel
erhältliche räuberische Nematoden zur Bekämpfung. Diese töten
ausschließlich die Larven des Dickmaulrüsslers.
Apfelwickler
Nun fliegt die
zweite Generation des Apfelwicklers. Greifen Sie auch auf die
erprobten Fanggürtel aus Wellpappe zurück und
beachten Sie die Warndienste der Landwirtschaftsämter.
Die Garten-Blattschneiderbiene
Allmählich neigt sich die Bienensaison wieder dem Ende zu. Aber noch gibt es sie, die kleinen summenden Pollenpakete. Unsere Wildbiene des Monats ist eine hervorragende Sammlerin. Und noch dazu eine ausgezeichnete Innenarchitektin, die nahezu überall zurechtkommt. Die Garten-Blattschneiderbiene gehört zu den häufigsten ihrer Gattung.
Die Weibchen wühlen sich zumeist mit einer dick bepuderten Bauchbürste durch die Blüten. Ihre großen Mundwerkzeuge lassen es bereits erahnen: Diese Biene hat Biss. Für den Nestbau hat sie von Natur aus das richtige Werkzeug dabei. Die Männchen erkennen wir leicht an ihren breiten weißen Vorderbeinen, die wie gefranste Fäustlinge aussehen. Die häufige Art erreicht eine Körpergröße von 12 bis 15 Millimetern.
Als wärmeliebende Art ist sie eine echte Sonnenanbeterin. Wir finden sie an Trockenstandorten wie auf Magerrasen, in Waldsäumen und -lichtungen, auf Streuobstwiesen und Weinbergen. Sie sucht auch die Nähe zum Menschen. Blütenreiche Gärten und Parks locken sie ebenfalls an. Von Ende Juni bis Ende August sind die geschäftigen Bienen unterwegs, um ihre Nester zu bauen und für Nachwuchs zu sorgen.
Doch ohne Paarung gibt's keine Nachkommen. Bei diesem Akt nutzen die Männchen geschickt ihre eigenwilligen Vorderbeine. Ihre Fußglieder haben eine Einkerbung mit langen Haaren. Passgenau können die Männchen dort die Fühler der Weibchen einbetten. Sind die Fühler "gefangen", versprühen die Männchen einen Duftstoff - für die Weibchen unwiderstehlich! So kommt es, dass das Männchen während der Paarung die Augen des Weibchens bedeckt. Ein sehenswertes Schauspiel.
Ihre weite Verbreitung und ihr häufiges Vorkommen hängen auch mit der vielseitigen Nistweise der Garten-Blattschneiderbiene zusammen. Sie nutzt vorhandene Hohlräume wie Felsspalten, Trockenmauern, alte Käferfraßgänge und verlassene Nester von Pelzbienen. Wenn sich keine passenden Hohlräume finden, nagt die Biene sie einfach selbst - zum Beispiel in morsches Holz. Oder sie gräbt für ihre Nester Gänge in den Boden. Der in das Nest eingetragene Pollen stammt von bis zu sechs unterschiedlichen Pflanzenfamilien. Am liebsten fliegt sie auf Schmetterlingsblütler. Dort können wir die patrouillierenden Männchen gut beobachten. Unterschiedliche Platterbsen, Dorniger Hauhechel, Gewöhnlicher Hornklee oder Färber-Ginster haben es ihr besonders angetan.
Zum Ausstaffieren der Brutzellen beißt das Weibchen runde und ovale Stücke aus Laubblättern von Wildrosen, Birken, Eichen oder Hainbuchen. Auch für den Nestverschluss verbaut sie Blattstückchen. Diese stopft sie zusammen mit abgenagten Holzspänen in den Nesteingang. Das macht sie, um die Kinderstube vor Eindringlingen zu schützen. Hier überwintern die Nachkommen als Ruhelarve im Kokon.
Nicht jede Verteidigungsmaßnahme ist von Erfolg gekrönt. Die Vierzähnige Kegelbiene und die Langschwanz-Kegelbiene profitieren von der Überlebenskunst unserer Wildbiene des Monats. Als Brutparasitoide legen sie ihre eigenen Eier in die Brutkammern der Garten-Blattschneiderbiene. Dort entwickeln sich die Larven der Kegelbienen schneller. Im Folgejahr fliegen somit auch Kegelbienen aus dem Nest der Blattschneiderbienen. Kegelbienen gehören zu den Kuckucksbienen. Wie der Name schon andeutet, haben diese Bienen eine ganz eigene Überlebensstrategie.
Wollen Sie unserer Wildbiene des Monats helfen? Dann erlauben Sie gerne etwas mehr "Unordnung" in Ihrem Garten: Lassen Sie vertrocknete Stängel stehen, schichten Sie Totholz auf, platzieren Sie Natursteine und machen Sie den Garten nicht winterfest. Auch wenn es manchmal in den Fingern juckt! Schon im nächsten Frühjahr werden es Ihnen Wildbienen und Co. danken.