Es sind nicht nur die großen
Feiern, Fastnachtsumzüge und Straßenfeste, bei denen Alkohol getrunken wird.
Bei geselligen Anlässen in kleiner Runde zu Hause und in Restaurants wird
ebenso häufig Alkohol getrunken. Vielleicht ist auch durch die Pandemie bedingt
der Stress erhöht, sodass zur Entspannung gerne ein Gläschen getrunken wird.
Alkoholische Getränke heben die Stimmung, machen locker und fördern die
Kontaktfreudigkeit. In Maßen getrunken ist Alkohol ein Genussmittel. Das gilt
jedoch nicht in der Schwangerschaft. Hier ist jeder Schluck Alkohol einer zu
viel, weil ihn das Ungeborene mittrinken muss.
Für gesunde, nicht schwangere
Frauen gilt die Empfehlung, mindestens zwei Tage in der Woche keinen Alkohol zu
trinken. Ansonsten gilt die Höchstgrenze von 13 Gramm reinem Alkohol. Das entspricht
einem Glas Bier (0,3 Liter). Ein Glas Wein (0,2 Liter) enthält 16 Gramm
Alkohol. In der Schwangerschaft hingegen gibt es keine unbedenkliche Trinkmenge
bei Alkohol.
Viele Frauen, ihre Partner und
ihre Umgebung unterschätzen die möglichen Auswirkungen des Alkohols während der
Schwangerschaft. "Das eine Gläschen wird schon nicht schaden", ist ein üblicher
Spruch. Dabei kann selbst ein mäßiger Alkoholkonsum während der Schwangerschaft
die Entwicklung des Kindes erheblich beeinträchtigen. Schädigungen des Kindes
können durch den vollständigen Verzicht auf Alkohol vermieden werden. Es gibt
mittlerweile viele alkoholfreie Cocktails und Getränke, die gut schmecken.
Jährlich werden in Deutschland
etwa 10.000 Babys geboren, die Schädigungen durch den Alkoholkonsum der Mutter
während der Schwangerschaft aufweisen. Davon weisen 2.200 Neugeborene schwere
körperliche und geistige Beeinträchtigungen auf. Manchmal jedoch sind die
Auswirkungen bei der Geburt kaum zu erkennen, sondern zeigen sich erst im
Verlauf der Kindheit und äußern sich als motorische und intellektuelle
Entwicklungsverzögerungen und Fehlentwicklungen. Betroffene Kinder können
hyperaktiv und unkonzentriert sein, an Schlafstörungen leiden oder ein
auffälliges Sozialverhalten haben, um nur einige Auswirkungen zu nennen.
"Alkoholkonsum während der
Schwangerschaft ist nach wie vor ein heikles Thema, über das im Familien- und
Freundeskreis zu wenig gesprochen wird", so Gudrun Pelzer, Kommunale
Suchtbeauftragte des Landkreises Rastatt. Sie möchte Frauen ermutigen, sich
Unterstützung zu holen, wenn sie merken, dass sie trotz Schwangerschaft nicht
auf Alkohol verzichten können. Eine kostenfreie Beratung bietet die Fachstelle
Sucht in Rastatt und in Baden-Baden an.
Weitere Informationen erhalten
Sie bei der kommunalen Suchtbeauftragten des Landkreises Rastatt, Gudrun Pelzer,
unter Telefon 07222/381-2114 oder E-Mail g.pelzer@landkreis-rastatt.de
beziehungsweise bei der Stadt Baden-Baden über den kommunalen Suchtbeauftragten
Tim Failing unter Telefon 07221/93-1445 oder E-Mail: tim.failing@baden-baden.de.