Wer möchte Pflegefamilie werden? - Informationsveranstaltung im Landratsamt Rastatt
Beim Jugendamt
des Landkreises Rastatt ist der Bedarf an Pflegeeltern nach wie vor sehr groß. Gesucht
werden Familien, die Kindern auf Zeit oder auch dauerhaft ein neues Zuhause
geben können. Als Pflegeeltern bewerben können sich junge Familien,
Lebensgemeinschaften mit oder ohne eigene Kinder, Paare, deren Kinder bereits
selbständig leben, oder auch erfahrene alleinstehende Personen.
Bei
einem Informationsabend am Donnerstag, 16. September, um 19 Uhr im
Landratsamt wird Kerstin Brendle interessierten Familien und Einzelpersonen
über ihre Arbeit berichten und die Aufgaben des Pflegekinderdienstes
vorstellen. Dabei gibt es Informationen zu den unterschiedlichen Formen der
Vollzeitpflege, von der kurzzeitigen Aufnahme eines Kindes, dessen Mutter zum
Beispiel für einige Tage ins Krankenhaus muss, bis hin zur Dauerpflege, bei der
das Kind bis zur eigenen Selbständigkeit in der Pflegefamilie lebt. Auch wird erläutert,
aus welchen Gründen für ein Kind eine Pflegefamilie gesucht wird und welche
Erwartungen das Jugendamt an künftige Pflegefamilien hat. Einen Schwerpunkt nehmen
die Unterstützungsmöglichkeiten ein, die der Pflegekinderdienst den
Pflegeeltern anbieten kann.
Ein Fallbeispiel: Felix M. ist
neun Jahre alt und lebt seit nunmehr vier Jahren bei Familie Wagner, einer
Pflegefamilie des Jugendamtes (Namen erfunden). Felix Mutter meldete sich
damals beim Jugendamt, da sie sich nach der Trennung von ihrem Lebensgefährten
persönlich und gesundheitlich mit der Betreuung ihres Kindes überfordert
fühlte. In vielen Beratungsgesprächen reifte bei Frau M. dann der Entschluss,
Felix zunächst vorübergehend in eine Pflegefamilie zu geben, bis sich ihre
eigene Lebenssituation gefestigt hat und sie wieder mit ganzer Kraft selbst für
Felix da sein könnte. Die Mitarbeiter des Pflegekinderdienstes organisierten daraufhin
ein gegenseitiges Kennenlernen der Pflegefamilie mit Felix und seiner Mutter. Familie
Wagner hatte sich einige Zeit zuvor als Pflegefamilie beworben und wollte,
nachdem ihre eigenen Kinder ausgezogen waren, einem weiteren Kind ein gutes Zuhause
geben.
Von Anfang
an fühlte sich Felix in der Familie wohl und konnte sich dort gut integrieren.
Frau M. besucht ihren Sohn regelmäßig. Obwohl es ihr schwer fiel, Felix
wegzugeben, sah sie auch, wie gut sich ihr Kind entwickelte und wie wichtig ihm
die Pflegefamilie geworden ist. Da sich ihre eigene Lebenssituation nicht grundlegend
geändert hat und sie auch nicht belastbar ist, trägt sich Frau M. nun mit dem
Gedanken, dem dauerhaften Verbleib ihres Sohnes in der Pflegefamilie zuzustimmen.
Sie will Felix weiterhin besuchen und so gut sie kann, für ihn da sein, aber
eine Rückführung kann sie sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorstellen.
Information: Bei der Veranstaltung
gilt die 3G-Regel (Nachweis erforderlich). Information und telefonische
Anmeldung unter Telefon 07222/381-2259. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.