Mehr Platz für Landkreisverwaltung - Abfallwirtschaftsbetrieb und Soziale Dienste beziehen Außenstelle "Lyzeumstraße"
Nach etwa anderthalbjähriger
Bauzeit erstrahlt das kreiseigene Gebäude am Standort "Lyzeumstraße 23" in
Rastatt in neuem Glanz. Schon einmal, damals noch als Dependance des
Landratsamtes in der Herrenstraße, beheimatete das Haus das mitarbeiterstarke Sozialamt,
bevor im Jahr 2009 - bis auf das Straßenverkehrsamt - alle Ämter im Neubau am
Schlossplatz unter einem Dach vereint wurden. Teile des Gebäudes waren zwischenzeitlich
vermietet, während der größte Trakt im Zuge der Flüchtlingskrise bis März 2018 als
Gemeinschaftsunterkunft genutzt wurde. In der Landkreiszentrale geht es
seit einigen Jahren bereits wieder sehr beengt zu. Zahlreiche neue Aufgaben sorgten
für einen Zuwachs an Personal. So kamen der Pflegestützpunkt, die
Energieagentur und der Landschaftserhaltungsverband hinzu. Aufgabenfelder wie
Migration und Integration sowie die Sozialbetreuung für Flüchtlinge erforderten
ebenso weitere Raumressourcen wie Breitbandversorgung und Digitalisierung der
Verwaltung. In der Folge mussten zahlreiche Besprechungsräume weichen und die
Belegung der Büros stark verdichtet werden. Eine erste Entlastung brachte die
Anmietung von Räumlichkeiten in der Schlossgalerie, in denen seit 2016 das
Forstamt, das Straßenbauamt und das Kommunal- und Rechnungsprüfungsamt untergebracht
sind. Um das Raumproblem aber auf längere Sicht zu lösen, hatte der Kreistag im
Dezember 2017 zugestimmt, eine weitere Außenstelle im Gebäude in der Lyzeumstraße
einzurichten. Nach der Planungsphase erfolgte im September 2019 mit dem
symbolischen ersten Spatenstich der offizielle Baustart, bevor es im November mit
den Abrissarbeiten losging. "Mit dem Abschluss der
Baumaßnahme Lyzeumstraße stehen uns dringend benötigte zusätzliche
Arbeitsplätze zur Verfügung", freut sich Landrat-Stellvertreter Dr. Jörg Peter.
Mit der Auslagerung weiterer Bereiche werden im Mutterhaus am Schlossplatz auf
einen Schlag 54 Arbeitsplätze frei. Am Montag und Dienstag, 10./11. Mai, steht für den Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD) des
Jugendamtes sowie den Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) nun der Umzug an. In dem
grundsanierten Haus, nur wenige Gehminuten vom Landratsamt entfernt, gibt es
Raumkapazitäten für insgesamt 62 Arbeitsplätze und mehr Platz für das
Kreisarchiv. Hauptnutzer wird der
Abfallwirtschaftsbetrieb sein, dem das Erdgeschoss und große Teile des
Obergeschosses zur Verfügung stehen. In den weiteren Räumlichkeiten im
Obergeschoss sowie im Dachgeschoss werden künftig die Mitarbeiter des
Allgemeinen Sozialen Dienstes für die Bezirke Rastatt-Stadt und Rastatt-Umland ihre
Büros haben. Entlastung für das aus allen
Nähten platzende Kreisarchiv im Landratsamt findet sich im Untergeschoss. In zwei
klimatisierten Magazinräumen stehen rund 150 Quadratmeter Grundfläche zur
Verfügung. Das große Magazin mit 100 Quadratmetern bietet rund 800 Regalmeter
Lagerfläche für Archivalien wie etwa historische Rollkarten auf Leinwand aus
diversen Schulbeständen oder Filmrollen aus der früheren Kreisbildstelle. Hier
kann eine bereits bestehende Fahrregalanlage der früheren Sozialregistratur von
1990 weitergenutzt werden. Der kleinere Magazinraum ist für Bilder, Gemälde und
Zeichnungen vorgesehen. Dafür wurde eine neue Fahrregalanlage, die speziell
Bilder und Sammlungsgut aufnehmen kann, angeschafft. In diesem Raum findet auch
der historische Ratstisch (um 1935) des ehemaligen Landratsamtes Bühl, der ein
weiteres Mal umziehen darf, eine neue Verwendung. Aufgrund seiner Länge von
vier Metern eignet er sich bestens als Sortiertisch für großformatige
Landkarten und Grafiken.
Neben Technik-, Registratur- und
Lagerräumen wurde im Untergeschoss zudem ein Multifunktionsraum eingerichtet,
der auch für Besprechungen genutzt werden kann. Alle Arbeitsplätze in der neuen
Außenstelle sind mit zeitgemäßer Ausstattung und Technik versehen. Energetisch hat
der Landkreis in dem grundsanierten Haus über die gesetzlichen Anforderungen
hinaus im KFW-70-Standard gebaut. Ein durchgängiger Aufzug ermöglicht
Barrierefreiheit für gehandicapte Menschen. Dazu tragen außerdem automatische
Schiebetüren sowie eine Rampe am Haupteingang und zwischen den Bauteilen bei. Die Grundrissstruktur wurde so
verändert, dass sie den Anforderungen der beiden Verwaltungsbereiche entspricht.
Unterdecken, Fußbodenbeläge, Fenster, Dachgauben und Außentüren sowie die
Dachdeckung wurden erneuert. An den Außenflächen wurde eine zusätzliche
Wärmedämmung angebracht, ebenso an der Untergeschossdecke in den unbeheizten
Räumen. Neu installiert wurden auch die Elektroinstallationen mit Datennetz sowie
die Sanitäranlagen mit dem Einbau einer barrierefreien Toilette. Die
Raumkühlung erfolgt im gesamten Gebäude über Kühldecken. Die Räume des
Kreisarchivs verfügen entsprechend den Anforderungen über eine Klimatisierung. Die
bisherige Wärmeerzeugungsanlage für das Gebäude wird nach einer kurzen
Übergangszeit durch eine Nahwärmeversorgung der Stadtwerke Rastatt ersetzt. Im Bereich
der Parkflächen gibt es nunmehr auch eine Ladesäule für Elektrofahrzeuge. Die einst mit Beschluss der
Gremien auf 6,155 Millionen Euro festgelegte Kostenobergrenze für die komplette
Baumaßnahme kann zur Freude des mit der Planung und Realisierung beauftragten
Amtes für Finanzen, Gebäudewirtschaft und Kreisschulen nach derzeitigem Stand eingehalten
werden.
Information zum Umzug am 10./11. Mai: ASD: Für Notfälle ist der ASD unter Telefon 07222/381-2256
(Ra-Umland) und 381-2551(Ra-Stadt) erreichbar. AWB: Der AWB hat für dringende Anliegen einen Notbetrieb
eingerichtet und ist telefonisch unter 07222/381-5555 kontaktierbar.
Dienstbetrieb in der Umzugswoche
In der Umzugswoche muss im
Ablauf mit gewissen Einschränkungen gerechnet werden, bis die Arbeitsplätze
vollständig eingerichtet sind. Die Landkreisverwaltung bittet um Verständnis. Die
Kontaktdaten der Mitarbeiter bleiben unverändert. Besucherkontakte sind
pandemiebedingt weiterhin nur nach Terminvereinbarung möglich.