Ehrung einer Pionierarbeit

Bereits im Juli 2020 erhielt Forstmitarbeiter Pascal Zeitvogel seinen Meisterbrief. Mit seiner Abschlussarbeit wurde er als Jahrgangsbester in ganz Baden-Württemberg ausgezeichnet. Eigentlich hätte die große Ehrung im Rahmen des traditionellen Neujahresempfangs 2021 stattfinden sollen, dieser musste coronabedingt jedoch leider ausfallen.

Nun erfolgte die Ehrung bei der Gemeinderatssitzung vergangene Woche. Wie Bürgermeister Andreas Augustin bei seiner Rede feststellte, handelt es sich um eine "Pionierarbeit", welche in Fachkreisen große Beachtung ausgelöst habe.

Auch der Gemeinderat durfte schon Erkenntnisse aus der Projektarbeit beim Waldbegang im Oktober 2020 gewinnen, bei dem mit dem damaligen Interims-Revierleiter Marian Kratz und dem Leiter des Kreisforstamtes Thomas Nissen auch zwei wichtige Förderer der Konzeptarbeit anwesend waren.

Bei seiner Meisterarbeit geht Pascal Zeitvogel auf die Traubenkirsche im Hardtwald ein. Die Traubenkirsche ist eine nicht heimische Baumart (kommt aus Nordamerika) und ist auf unseren kargen Böden besonders wuchskräftig und überwächst unsere heimischen Baumarten. Dies führt dazu, dass sie sich auf den Sturmflächen (verursacht durch Vivien, Wiebke, Lothar und folgende große Stürme) invasiv vermehrt und bekämpft werden muss, da sie die anderen Jungbäume sonst verdrängen würde. Die Entfernung der Traubenkirsche ist sehr aufwendig und teuer, da sie besonders kräftige Stockausschläge bildet.
Ziel der Meisterarbeit von Pascal Zeitvogel ist es, diese Flächen mit einem Konzept zu behandeln, das nicht auf der Verdrängung der Traubenkirsche beruht, sondern mit ihr arbeitet und dadurch Kosten reduziert.
Für die Wälder auf der Hardt ist es ein zukunftsweisendes Versuchsprojekt, das auf vielen Hektar (ca. 1.100 Hektar) angewendet werden kann und mit der Note 1,0 bewertet wurde.