Obst- und Gartenbauverein Würmersheim
Erster Onlineschnittkurs für junge Leute voller Erfolg
Im Februar die beste Schnittzeit für Gehölze und
eigentlich finden in dieser Zeit viele Schnittkurse statt. Eigentlich. Wie man
in der Pandemiezeit dennoch Wissen vermitteln kann, erlebten 20 Kursteilnehmer
am vergangenen Freitag beim ersten Onlineschnittkurs für junge Leute bis 30
Jahre, des OGV Würmersheim.
Da der Kurs kreisweit beworben wurde, kamen Jugendliche
und junge Erwachsene aus Haueneberstein, Ötigheim, Au am Rhein, Durmersheim und
anderen Orten online zusammen. Erfreulich war der hohe Anteil an jungen Frauen.
Auch für Kursleiterin Frau Hannelore Dütsch-Weiß, von der Beratungsstelle
für Obst- und Gartenbau beim Landratsamt Rastatt, war der Onlinekurs Neuland.
Interaktiv vermittelte Frau
Dütsch-Weiß Wissen zu den Wuchsformen der Obstgehölze, Unterschiede der
wichtigsten Beerenobstsorten, Organe eines Baumes, deren Aufbau, Funktion und
Erziehung. Auch scheinbar trockene Themen wie das Optimum des Fruchtens, unterschiedliche
Knospenanlagen oder das Schnittwirkungsgesetz und die Wuchsförderungsgesetze,
verpackte Dütsch-Weiß kurzweilig und sehr anschauend. Ein hervorragendes
Hand-Out unterstütze dabei die Reise in die Welt des Obstanbaus. Ein wichtiger
Aspekt des Abends war der richtige Schnitt und die Pflege der Obstpflanzen.
Leider muss die praktische Anwendung auf einen anderen Zeitpunkt verschoben
werden und so dürfen sich die Kursteilnehmer später darauf freuen, das Gelernte
mit der eigenen Schere oder einer Baumsäge anzuwenden.
Gartentipps der Woche
Winterschnitt
Lassen Sie beim Winterschnitt anfallendes
Schnittholz liegen. Es lenkt Rehe und Hasen vor allem von Jungbäumen ab.
Schneelast
Nach heftigen Schneefällen ist es sinnvoll,
die Äste von Gehölzen durch leichtes Schütteln von ihrer Schneelast zu
befreien, um unerwünschte Astbrüche zu vermeiden. Besonders gefährdet sind
Immergrüne und Koniferen, auf deren dichtem Blattwerk besonders viel Schnee
liegen bleibt.
Umpfropfen von Obstbäumen
Kernobstbäume,
die im April umgepfropft werden sollen, können Sie bereits jetzt auf
das gewünschte Maß abwerfen - vorausgesetzt, dass keine starken Fröste
mehr zu erwarten sind. Bei Steinobstbäumen wartet man bis unmittelbar
vor dem Pfropftermin im Frühjahr.
Frostspanner an Obstbäumen bekämpfen
Denken Sie
daran, die Leimringe an den Obstbäumen zur Bekämpfung des Frostspanners
regelmäßig auf ihren richtigen Sitz zu überprüfen und sie bei Bedarf
erneut mit Leim zu bestreichen. "Brücken" wie Blätter oder Ähnliches
sind zu entfernen. Aufhängen von Meisenkästen in der Obstanlage ist
allerdings genauso effektiv und die Nachteile eines Leimrings -
Schnabelverkleben bei Vögeln - sind nicht gegeben.
Baumanstrich
Wenn bisher noch nicht geschehen, erhalten die Stämme jüngerer
Obstbäume bei frostfreiem Wetter einen Bio-Baumanstrich. Dieser
Anstrich ist in der zweiten Winterhälfte besonders wichtig, weil die
Sonne dann schon viel Kraft hat. Die weiße Farbe schützt die Rinde vor
schroffen Temperaturveränderungen (tagsüber starke Sonne, nachts starke
Abkühlung) und damit vor der Entstehung von Frostplatten
beziehungsweise Spannungsrissen. Zudem lässt sich ein vorzeitiges
Erwärmen des Holzes verhindern und somit ein zu frühes Austreiben der
Knospen.
Spannungsunterschiede in der Rinde und Borke junger Obstbäume führen
ungeschützt häufig zu Rissen. Hier können schädigende Pilze leicht
eindringen. Die Spannungen entstehen durch die starke Erwärmung des
Stammes auf der Südseite während des Tages und der starken Abkühlung in
den Nächten mit Temperaturen unterhalb der Frostgrenze. Sinnvoll ist
hier das weiße Einstreichen der Stämme und dickeren Äste mit fertigen
Produkten aus dem Handel oder mit Eigenmischungen wie Kalkbrühe.
Obstbaumschnitt
Verwenden Sie
für den Obstbaumschnitt nur scharfe Schnittwerkzeuge, damit saubere
Wunden entstehen. An der Qualität einer Gartenschere sollte man nicht
sparen, denn hochwertige Schneidwerkzeuge erleichtern die Arbeit und
verbessern das Ergebnis.
Erdbeeren verfrühen
Wer ganz frühe
Erdbeeren ernten will, muss jetzt schon tätig werden. Eine Abdeckung
mit Vlies beschleunigt die Pflanzenentwicklung, sodass die Blüte früher
erfolgt. Wenn es sehr kalt ist, kann man das Vlies auch doppelt legen
oder eine Folie drüberziehen.
Teilung von Frühblühern
Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) und
Märzenbecher oder Frühlingsknotenblumen (Leucojum vernum) können nach der
Blüte geteilt und vermehrt werden.
Pflanzverfrühung durch Mistgaben
Eine Packung aus
Pferdemist erwärmt den Boden im Frühbeet und Kleingewächshaus, sodass
Sie Mitte des Monats die ersten Salate pflanzen können. Heben Sie die
zu packende Fläche 50 bis 60 cm tief aus und bringen Sie den gut
verrotteten Mist 30 bis 40 cm hoch ein. Nach leichtem Festtreten wird
mit warmem Wasser gut angegossen und mit frischem Boden aufgefüllt.
Achtung: Eine Pflanzung darf erst fünf Tage nach der Mistpackung
erfolgen, weil die Mistpackung immer noch leicht nachsackt und eine
pflanzenschädigende Ammoniakonzentration zu hoch sein kann.
Gemüseaussaaten
Bei günstiger
Witterung können in Gärten mit durchlässigen Böden zum Ende des Monats
folgende Gemüse eingesät werden: Erbsen, Spinat, Kerbel, Schnitt- und
Wurzelpetersilie, Möhren, Pastinaken, Zuckerwurzeln (Sium sisarum ),
Schwarzwurzeln, Haferwurzeln (Tragopogon porrifolius ), Löffelkraut
(Cochlearia officinalis ), Kopf- und Schnittsalat, Feldsalat, Melde,
Frühmöhren, Kopfkohl, Wirsing, Kohlrabi, Kerbelrüben (Chaerophyllum
bulbosum), Mairüben, Dicke Bohnen und Puffbohnen. Diese Aussaat ist
allerdings für einige Gemüsesorten etwas riskant, sodass für weniger
risikofreudige Gärtner der März als Aussaattermin zu empfehlen ist.
Gelingt die Aussaat jedoch, gehört man zu denjenigen, die zuerst
ernten. Ein Folientunnel oder Vliesabdeckung erweist sich dabei als
sehr hilfreich.
Aussaat von Rettich im Gewächshaus
In einem
frostfreien Gewächshaus können jetzt weiße oder rote Rettiche gesät
werden. Lockern Sie den Boden vorher tiefgründig und bereiten Sie ein
feinkrümeliges Saatbeet. Eine Kompostgabe verbessert Bodenstruktur und
Nährstoffversorgung. Tipp: Legen Sie immer drei Samen zusammen auf
Endabstand und vereinzeln Sie auf eine Pflanze, wenn die Keimblätter
ausgebildet sind.
Feuersalbei aussäen
Wenn Sie
Feuersalbei jetzt in Schalen oder Töpfe aussäen, können Sie bereits
Ende April/Anfang Mai blühende Pflanzen in den Garten oder in Gefäße
setzen. Die optimale Keimtemperatur liegt bei 22 °C. Die Sämlinge
werden nach dem Pikieren bei 12 bis 16 °C weiter kultiviert.
Geranien zurückschneiden
Schneiden Sie
trocken überwinterte Pelargonien (Geranien) Ende Februar zurück. Jeder
Trieb wird auf ein Drittel seiner Länge eingekürzt. Dabei erfolgt der
Schnitt zwischen zwei Augen. Danach topft man die Pflanzen in frische,
feuchte und nährstoffhaltige Blumenerde um und stellt sie an einen
hellen Platz.
Knollenbegonien
Knollenbegonien
können im Februar zum Antreiben schon mal eingetopft und an einem
kühlen Ort aufgestellt werden. Nach dem Austrieb wird regelmäßiger
gegossen. Wenn es draußen warm genug ist (eventuell langsam abhärten),
kommen die Pflanzen in den Garten (Tipp von Leserin Cornelia K.). Dazu
muss es unbedingt frostfrei sein.
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