Konzertfreunde Hardt e. V.
Von Gassenhauern und Tangos - das Trio Schmuck in der Heilig-Geist-Kirche in Elchesheim-Illingen
Für ihr erstes Konzert der Saison hatten die Konzertfreunde Hardt das Trio Schmuck
mit Sayaka Schmuck, Klarinette, Lisa
Maria Schumann, Violine und Bratsche, und Kasia Wieczorek, Klavier, eingeladen
und freuten sich über den guten Besuch in der
Heilig-Geist-Kirche in Elchesheim-Illingen. Corona bedingt musste in der letzten
Saison ein Konzert ausfallen. Umso mehr freuten sich die Konzertfreunde, dass
dies Konzert dank der Unterstützung der Katholischen Kirchengemeinde Südhardt-Rhein,
der Gemeinde Elchesheim-Illingen und der Spedition Piano Stark stattfinden
konnte.
Das "Gassenhauertrio" von Ludwig van Beethoven eröffnet das Konzert. Der
Name "Gassenhauertrio" erhielt dies heitere Kammermusikwerk wegen seines
dritten Satzes, der ein Thema aus der komischen Oper "Der Korsar aus Liebe" von
Joseph Weigl als Variationen verarbeitet.
Voller Schwung
und Eleganz spielt das Trio den ersten Satz. Im
zweiten Satz überzeugen die Musikerinnen durch ihr wunderbares Zusammenspiel
und warmen Klang. Die drei Instrumente verschmelzen ineinander, hinreißend Bratschistin Lisa Maria Schumann, die mit zartem Ton
spielt, Klarinettistin Sayaka Schmuck, die das liedhafte Thema mit warmem
Klang wiederholt, und im Nachsatz alle drei Instrumente gemeinsam.
Der dritte Satz, ein Thema mit neun Variationen, ist der zentrale Satz. Das Thema war, als das Werk entstand, ein echter Schlager,
der in den Gassen gesungen wurde.
Die erste
Variation, eine Solovariation für Klavier, trägt Pianistin Kasia Wieczorek mit
großer Virtuosität und Leichtigkeit vor. Die zweite Variation ist ein
weiches Duett zwischen Bratsche und Klarinette. Die weiteren
Variationen loten seelische Abgründe in klagenden Skalen aus, die in einen schwermütigen Marsch in Moll
münden. Es folgen heitere Dialoge zwischen allen drei
Instrumenten, die die Musikerinnen voller Spielfreude
vortragen. Bei der letzten
Variation hat das Klavier die dominierende Rolle: Pianistin Kasia Wieczorek hat alle Hände
voll zu tun mit Trillerfiguren und raschen Läufen, was sie wunderbar meistert.
Der nächste
Programmpunkt, die Meditation aus der Oper "Thais" für Violine und Klavier des
französischen Komponisten Jules Massenet, erfüllt das Kirchenschiff mit fast religiösen
Anklängen. Lisa Maria Schumann überzeugt beim Violinpart durch magische Klänge. Sie wird einfühlsam von Kasia
Wieczorek begleitet.
In George
Gershwins Préludes für Klavier und Klarinette erklingen die berühmten Melodien
aus seinen Musicals. Die reizvollen Miniaturen verbinden klassische Momente mit
Jazz-Elementen und werden inspiriert und voller Verve vorgetragen.
Zum Abschluss
spielt das Trio Tangos von Astor Piazzolla (1921 - 1992), dem Revolutionär der
Tangomusik. Sie bestechen durch ihre aufregende Mischung aus klassischen,
jazzigen und lateinamerikanischen Musiktraditionen und sind nicht zum Tanzen
geeignet, sondern zum Zuhören. Melancholische Phrasen wechseln mit eruptiven Ausbrüchen. Der Klang der drei Instrumente kommt dem
Bandoneon sehr nahe, und doch sprechen sie ihre ganz eigene Sprache. Elegische
Klänge der Violine, brodelnder Klavierklang und warmer Klarinettenton zeichnen
das fein aufeinander abgestimmte Spiel der Musikerinnen aus.
Mit der Zugabe "Oblivion" von A. Piazzolla endet das gelungene, heftig applaudierte Konzert.
Beim nächsten
Konzert der Konzertfreunde Hardt am 27. November im Bürgerzentrum "Alter
Tabakschuppen" in Bietigheim sind die
"Belcanto Harmonists" zu Gast. Mehr dazu unter www.konzertfreunde-hardt.de