Gemeinsam gegen Suchtgefährdungen - AOK überreicht Spende an Landkreis
Die AOK
Mittlerer Oberrhein hat sich auch in diesem Jahr ihr Engagement im Kampf gegen
Suchterkrankungen groß auf die Fahne geschrieben und unterstützt die Suchtpräventionsangebote
des Landratsamt Rastatt bereits im elften Jahr mit einer Spende in Höhe von 7.840
Euro.
Geschäftsführer
Harald Röcker bekräftigt bei der Scheckübergabe im Landratsamt, dass die "Kontinuität
der Präventionsmaßnahmen enorm wichtig und jeder Jugendliche, der keine
Suchtproblematik entwickelt, ein Gewinn ist". Mit den Fördermitteln der
Krankenkasse werden verschiedene und projektungebundene
Suchtpräventionsmaßnahmen des Landkreises Rastatt finanziert. Dazu gehören
Schulklassenworkshops, Vereinsschulungen, Elternabende, Projekttage, Kurse für
Drogenkonsumenten und das Projekt "HaLT", das mit Jugendschutzteams bei Festen
und Veranstaltungen vor Ort ist. Bei diesem Projekt können beispielsweise
Jugendliche, die mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert
werden, an einem zweitägigen "Risiko-Check Alkohol" teilnehmen. Mit dieser
Maßnahme haben sie dann die Möglichkeit, sich selbst zu überprüfen, wie es um
ihr Trinkverhalten bestellt ist, um einschätzen zu können, ob die Grenze zur
Alkoholsucht bereits überschritten ist. Nach Angaben der Kommunalen
Suchtbeauftragten Gudrun Pelzer sind Erfolge längst schon zu verzeichnen. Die
alkoholbedingten Krankenhauseinlieferungen von Kindern und Jugendlichen unter
18 Jahren sind im Landkreis seit 2011 rückläufig. Waren es im Jahr 2008 noch 59
Kinder und Jugendliche, die ärztlich behandelt wurden, sank die Zahl im
vergangenen Jahr auf 19 alkoholbedingte Einlieferungen. Zudem haben sich seit
2011 insgesamt 128 Vereine zum "Jugendfreundlichen Verein" zertifizieren lassen.
Darunter Sport- und Fußballvereine, Fastnachtsvereine, Musikvereine und
Institutionen wie Feuerwehr, DRK und DLRG. Ziel der Zertifizierung ist es, die
Vereine bei der Umsetzung des Jugendschutzes im Vereinsalltag und bei Festen zu
unterstützen und hinsichtlich des Jungendschutzes und der Fürsorgepflicht zu
sensibilisieren. Die oftmals obligatorische Kiste Bier im Trikot nach einem
Fußballspiel, in einer Mannschaft, in der Jugendliche unter 16 Jahren
mitspielen, "passt nicht zusammen und ist unangebracht", so Pelzer. Landrat-Stellvertreter
Dr. Jörg Peter lobt bei der Scheckübergabe im Landratsamt das Engagement der
AOK, die "damit gesellschaftliche Verantwortung übernimmt und dem Landkreis
dabei hilft, den Suchtproblematiken entgegenzuwirken". Er merkt an, dass "die
Sensibilität in den Vereinen in den vergangenen Jahren merkbar gestiegen ist".
Über 60.000
Euro hat der Landkreis auch in diesem Jahr wieder in diese Präventionsmaßnahmen
investiert. Da Kinder aus suchtbelasteten Familien oder mit psychisch kranken
Eltern ein besonders hohes Risiko haben, selbst suchtkrank zu werden,
finanziert der Landkreis obendrein seit Oktober vergangenen Jahres die Gruppe "Drachenreiter"
für Kinder von Eltern mit Suchtproblematiken, so Pelzer, und wirbt für ein
weiteres Angebot der Fachstelle Sucht - den "Risiko-Check Drogen". An diesen
Kursen können Teenager teilnehmen, die Cannabis oder auch Amphetamine konsumieren.
Dieser Kurs ist dazu gedacht, den eigenen Konsum zu reflektieren und den
Heranwachsenden zu einem möglichst raschen Ausstieg zu verhelfen und Auswege
aus der Sucht aufzuzeigen.
Die
Kommunale Suchtbeauftragte wertet auch die gute Vernetzung und Kooperation der
Fachstelle Sucht, Polizei, Schulsozialarbeit, Vereinen sowie der Städte und
Gemeinden als Erfolg. Dieses Zusammenspiel der Akteure schaffe
Rahmenbedingungen, die einen Missbrauch von Suchtmitteln erschweren und
praktische Angebote zur Suchtprävention zum Einsatz bringen.
Service:
Fragen zum
Thema Suchtprävention beantwortet die Kommunale Suchtbeauftragte im Landratsamt
Rastatt, Gudrun Pelzer, unter der Rufnummer 07222/381-2114.
Bildunterschrift:
v.l.n.r.: Harald Röcker, Geschäftsführer der AOK Mittlerer Oberrhein, Landrat-Stellvertreter Dr. Jörg Peter, Sozialdezernent Stefan Biehl und die Kommunale Suchtbeauftragte Gudrun Pelzer