Die Kriegsverpflegungsanstalt Durmersheim - oder warum Durmersheim einen fünfgleisigen Bahnhof hat
Ab dem Ende des 19. Jahrhunderts war die Eisenbahn die wichtigste Einrichtung
für Truppentransporte. Im Deutschen Kaiserreich wurde das Eisenbahnnetz vor
allem nach strategischen Überlegungen ausgebaut. Für Militärbewegungen über
große Entfernungen musste zusätzlich ein Netz von Versorgungsstationen eingerichtet
werden, in denen die durchreisenden Truppen bei ihrem kurzen Aufenthalt verpflegt
werden konnten. Nach der Speisung ging es per Zug sofort weiter. Diese
Kriegsverpflegungsanstalten (KVA) waren über das gesamte Reich verteilt, eine
lag in Durmersheim.
Der Anschluss Durmersheims an das staatliche
Eisenbahnnetz hatte militärische Gründe. Man wollte zwischen Karlsruhe und
Rastatt parallel zu der schon um 1865 gebauten Linie Karlsruhe - Malsch -
Rastatt eine zweite strategisch nutzbare Strecke über Durmersheim nach Rastatt
und ins Elsass bauen. 1895 wurde diese Verbindung eröffnet. Deshalb ist der
Bahnhof Durmersheim bis heute fünfgleisig angelegt.
Die Kriegsverpflegungsanstalt (KVA) Durmersheim stand
1914 - 1918 gegenüber vom Bahnhof auf Gelände der Deutschen Bahn und auf Gelände
des Kieswerks Stürmlinger direkt an der neuen strategischen Eisenbahnlinie
Karlsruhe - Rastatt - Roeschwoog in das seit 1870/71 wieder deutsche Elsass-Lothringen.
Im ganzen Kaiserreich wurden alle
Kriegsverpflegungsanstalten nach einer einheitlichen Planung errichtet: Die
Größe und Anzahl der Kaffeekannen, die genaue Art und Anzahl der Küchengeräte,
die Art des Kochens und der Wasserentnahme, die Sitzfläche pro Soldat im
Speiseschuppen und die Breite und Tiefe der Aborte waren überall identisch. Es
waren Bretterschuppen mit geteerten Pappdächern
Die "Abspeisung" der Heeresangehörigen
und der sie begleitenden Bahnbeamten musste schnell erfolgen. Von 6 - 22 Uhr wurden
täglich bis zu max. 15.000 Portionen warme Speisen und ansonsten Kaffee und
kalte Kost ausgegeben. Die Transportstärke der Züge war 1.100 Soldaten, während
der Mobilmachung bis zu 1.600 Köpfe.
Drei große Baracken waren in Hufeisenform
angelegt. In der hinteren Baracke (29,6 m
Vor dem Küchentrakt stand eine kleine Kantine. Es
gab 48 Aborte für die Mannschaften. Für die Offiziere gab es eine kleinere
Abortanlage oder sie benutzten wie die in der KVA beschäftigten Frauen die vorhandenen
Bahnhofsaborte.
Hier in Durmersheim wurden Hunderttausende (!)
von Soldaten verpflegt. Da Durmersheim erst 1927 eine öffentliche
Wasserversorgung bekam, wurde das benötigte Wasser aus der Brunnenanlage des
Bahnhofs entnommen. Für jeden Transportzug mit 1100 Soldaten waren mehr als 4000
Liter Wasser bereitzustellen.
In der Küche lagerten je 2200 Löffel, Essnäpfe
(Inhalt 1 L) und Kaffeetassen, 112 Schüsseln zu je 10 Portionen, 112 Schöpfkellen
zu ½ L und 14 Bottiche zu je 80 Portionen zum Transport des Essens von der
Küche zu den Speiseschuppen. Messer und Gabeln gab es nur für die Offiziere und
die oberen Beamten.
Mit Ende des Krieges und der Kapitulation am
11.11.1918 wurde die "Kriegsverpflegungsanstalt Durmersheim i.
B." aufgelöst und abgebaut.
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