Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
viele unserer Bürgerinnen und Bürger sind mit Blick auf die rasanten
Entwicklungen bei der Verbreitung des Corona-Virus in großer Sorge. In den
Medien wird täglich auf den Ernst der Lage hingewiesen.
Erst wenige Tage sind vergangen, seit ich mich in einem Bürgerbrief an Sie
gewandt habe. Durch die Dynamik der letzten Tage haben sich dennoch einige
Neuerungen ergeben.
Als Bürgermeister von Durmersheim ist es mir daher wichtig, Sie aktuell erneut
über unsere Lage vor Ort zu informieren.
Im Dezember haben wir das erste Mal vom Corona-Virus gehört. Keiner hätte
damals geahnt, in welcher Situation wir in Deutschland uns heute und hier
befinden werden. Stand heute, 23. März 2020, 15:00 Uhr sind in Durmersheim 5
Personen daran erkrankt.
Direkt nach Fasching haben wir unser verwaltungsinternes Krisenmanagement
anhand der Krisenpläne aktiviert. Die notwendige Infrastruktur im Rathaus wurde
geprüft. Alles wurde als funktionsfähig bestätigt. Ein erstes Treffen des
Krisenstabs fand statt, damit jeder sich auf seine Rolle im Krisenfall
vorbereiten kann.
Die Verordnungen der Landesregierungen wurden sehr schnell und konsequent
umgesetzt. Das Rathaus und seine Einrichtungen wurden für den freien
Publikumsverkehr geschlossen, Veranstaltungen wie der Verkaufsoffene Sonntag und
Bickesheimer Markt abgesagt, die Sporthallen und Spielplätze geschlossen,
Notbetreuungen für Krippen, Kindergärten und Horte wurden eingerichtet. Im
letzten Gemeindeanzeiger hatte ich Ihnen die umgesetzten Maßnahmen bereits
ausführlich geschildert.
Was hat sich seitdem ergeben?
Zum Schutz der Allgemeinheit traf die Regierung weitere Maßnahmen, die das
öffentliche Leben drastisch einschränken.
Nach der Schließung von bestimmten Geschäften mussten seit Samstag auch die
Gaststätten schließen, ein Abhol- und Lieferservice ist allerdings auch
weiterhin erlaubt. Von der Untersagung ausgenommen sind der Einzelhandel für
Lebensmittel und Getränke einschließlich Bäckereien, Metzgereien, Hofläden, mit
Ausnahme von reinen Wein- und Spirituosenhandlungen, Wochenmärkte, Abhol- und
Lieferdienste einschließlich solche des Online-Handels, Außer-Haus-Verkauf von
Gaststätten, Ausgabestellen der Tafeln, Apotheken, Drogerien, Sanitätshäuser,
Hörgeräteakustiker, Optiker und Praxen für die medizinische Fußpflege, Tankstellen,
Poststellen, Banken und Sparkassen sowie Servicestellen von
Telekommunikationsunternehmen, Reinigungen und Waschsalons, der Zeitschriften-
und Zeitungsverkauf, Raiffeisenmärkte, Verkaufsstätten für Bau-, Gartenbau- und
Tierbedarf und der Großhandel.
Die Schließung von Einzelhandelsgeschäften, Gaststätten und verschiedenen
sonstigen Einrichtungen trifft viele Gewerbetreibende in Durmersheim hart. Sie
öffnet aber auch neue Möglichkeiten, zunehmend stellen unsere Gastronomen
auf Liefer-/Abholservice oder Außer-Haus-Verkauf um, unsere Einzelhändler
bedienen sich der Online-Vertriebswege. Egal wie, es ist wichtig, dass wir
Durmersheimerinnen und Durmersheimer diese Wege nutzen und unserer Wirtschaft
vor Ort damit den Rücken stärken. Ansonsten droht hier die Krise nach der
Krise. Kaufen Sie dort ein, wo Sie wohnen, wir profitieren alle davon.
Die Verwaltung hat in Abstimmung mit den Fraktionsvorsitzenden des Gemeinderats
beschlossen, dass die Betreuungsgebühren und die Beiträge für das Mittagessen
für die Betreuungseinrichtungen in unserer Trägerschaft für den Monat April
nicht eingezogen werden.
Als die Durmersheimer Ärzteschaft an die Gemeinde herantrat, um eine
Infektpraxis zu eröffnen, wurde diese innerhalb eines Tages eingerichtet. Dies alles
geht nur so schnell, weil wir vorbereitet waren und sind. Durch diese Maßnahme
sind die Praxen vor einer Corona-Infektion geschützt, aber auch nur dann, wenn
sich jeder daran hält und bei Krankheitssymptomen vorher bei seinem Hausarzt
anruft.
Weiterhin brauchen wir aber vor allem Sie: Seit Sonntag gilt eine
Kontaktsperre. Die Verbreitung des Corona-Virus muss verlangsamt werden, damit
sich bei uns nicht ähnliche Bilder wie in Italien ergeben. Die Verlangsamung
hat nur einen Sinn: Die Krankenhäuser dürfen nicht überlastet werden, so dass
für Jeden die bestmögliche Versorgung ermöglicht wird.
Daher appelliere ich an Sie, die folgenden Vorgaben strikt einzuhalten:
1.) Bleiben Sie wann immer es geht zu Hause!
2.) Halten Sie sich im öffentlichen Raum nur alleine oder
maximal mit einer weiteren nicht im Haushalt lebenden Person oder im Kreis der
Angehörigen des eigenen Hausstands auf! Versammlungen sind nicht erlaubt!
3.) Halten Sie in der Öffentlichkeit einen Mindestabstand von
1,50 m zu anderen Personen ein!
4.) Halten Sie die Hygieneregeln ein (Händewaschen,
Desinfektion)!
Der Kommunale Ordnungsdienst und Gemeindevollzugsdienst sind regelmäßig im
Einsatz, um die Umsetzung der Landesverordnung zu überprüfen. Zuwiderhandlungen
können mit Bußgeldern und sogar Freiheitsstrafen sanktioniert werden. Dennoch
setze ich hier nicht auf Verbote und Sanktionen, sondern auf den gesunden
Menschenverstand eines Jeden.
Seit Ende des letzten Krieges gab es für unsere Bevölkerung keine so großen
Einschränkung der Grundrechte. Bisher gibt es aber keine Alternative und auch
wenig Gegenstimmen gegen die notwendigen Maßnahmen. Oftmals hat man den
Eindruck, wer die härtesten Einschränkungen veranlasst, hat die größte
Führungsqualität. Aber dies stimmt nicht. Es geht nicht darum, mit
Führungsqualität möglichst gut in der Außendarstellung zu sein, es geht darum,
das beste Ergebnis für unseren Ort zu erhalten. Und dazu gehört auch der
Wiedereinstieg in ein normales Leben nach der Corona-Krise. Eine Vollbremsung
aller sozialen Kontakte wird die Verbreitung des Virus verlangsamen, aber auch
den zeitlichen Verlauf der Pandemie auf Monate hinaus verlängern. Solange kein
Impfstoff zur Verfügung steht, muss man alternativlos davon ausgehen, dass eine
Großteil der Bevölkerung sich infizieren wird. Erst wenn ein Großteil der
Bevölkerung einen Schutz hat, wird die Pandemie zum Stillstand kommen. Die
meisten Krankheitsverläufe sind mild, manche spüren nicht einmal die Infektion.
Für einige von uns ist es aber lebensbedrohend und diese brauchen die
bestmögliche ärztliche Versorgung.
Helfen Sie mit, damit wir dies alles gut überstehen. Helfen Sie aber auch Ihrem
Nächsten, denken Sie dabei aber immer an Ihre eigene Gesundheit.
Viele Menschen gehen trotz großer Sorge Ihrer Arbeit nach. Die Berufsgruppen
der Ärzte, Arzthelferinnen, DRK, Pflegedienste, Pfleger und medizinischen
Berufe stellen sich dieser größten Herausforderung der letzten Jahrzehnte und
leisten Großartiges. Ihnen allen gilt unser großer Dank!
Denken Sie auch an Ihre seelische Gesundheit. Bitte verlieren Sie nicht den
Glauben an eine Wendung zum Guten. Krisenstimmung, Angst und Panik sind wenig
hilfreich. Nutzen Sie die neu gewonnenen Freiräume und die Zeit zu Hause, um sich
auf das zu besinnen, was wirklich zählt.
Aktuelle Nachrichten veröffentlichen wir auch weiterhin auf der Internetseite
der Gemeinde www.durmersheim.de und im
Gemeindeanzeiger.
Bleiben Sie gesund!
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Andreas Augustin
Bürgermeister
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