Durmersheim - seine Natur und Landschaft
Minister Peter Hauk
eröffnet die Modellregion in Durmersheim. Die "Allianz für Niederwild!" schafft
vielfältige Lebensräume für Feldhase, Fasan und Co.
Bürgermeister Andreas Augustin konnte am Donnerstag, 25.
Juli 2019 an der Bärentriewerhütte zahlreiche Gäste bei der Eröffnung der
Modellregion "Allianz für Niederwild" begrüßen. In seiner Begrüßung sprach Bürgermeister Augustin von einem Vorzeigeprojekt, welches die
Unterstützung aller benötigt. "Wenn alle Beteiligten, die Jagdpächter, die Landwirte, der Hegeverein und die Gemeinde an einem Strang ziehen dann kann man viel erreichen. Letzten endlich hängt alles am Menschen. Mit Wolfgang Klett haben wir einen Motor und engagierten Jagdpächter für das Niederwild", so Bürgermeister Augustin.

"Mit der Allianz für Niederwild begeht Baden-Württemberg
einen erfolgreichen Weg, wenn es darum geht, die Artenvielfalt gemeinsam mit den
Landwirten und der Jägerschaft zu fördern. In der Modellregion Durmersheim
werden bewährte und neue Biodiversitätsmaßnahmen unter agrarökonomischen und
wildtierökologischen Aspekten entwickelt und umgesetzt. Niederwildarten, wie
Feldhase oder Fasan stehen dabei stellvertretend für zahlreiche andere Arten.
Geht es dem Feldhase oder Fasan gut, profitieren auch Wildbienen,
Schmetterlinge und zahlreiche Feldvogelarten", sagte der Minister für
ländlichen Raum und Verbraucherschutz Peter Hauk MdL. Bei der Begehung der
Modellflächen wurde deutlich, dass mehrere Faktoren zusammenspielen müssen,
damit die Biodiversität in der offenen Landschaft gesteigert werden kann.
Effektive Agrarumweltmaßnahmen und eine solide fachpraktische Beratung der
Akteure vor Ort sind notwendig, um der Tierwelt ganzjährig attraktive
Lebensräume anzubieten.

"Zahlreiche ein- und mehrjährige Blühflächen wurden
gemeinsam mit den örtlichen Landwirten geschaffen. Über 20 ha Blühflächen sind
in der Region entstanden und fungieren im Sommer wie Winter als
Biodiversitätsmotor für Niederwild, Feldvögel und die Insektenwelt", erklärte
der Minister. Die örtliche Jägerschaft trägt durch eine intensive Bejagung von
Fuchs und Co wesentlich zum Erfolg des Projektes bei, da hiervon Bodenbrüter
und Feldhasen profitieren. Außerdem wird das Projekt eng durch die
Wildforschungsstelle Aulendorf und den Landesjagdverband wissenschaftlich
betreut.
"Mit der Förderung aus dem Sonderprogramm "Biologische
Vielfalt" der Landesregierung schaffen wir die Voraussetzung, neue Wege in der
Agrarförderung zu gehen. Dieses Erfolgsmodell wollen wir auch in den nächsten
Jahren fortführen", betonte Minister Hauk. Landesjägermeister Dr. Jörg
Friedmann und der Leiter der Wildforschungsstelle Dr. Janosch Arnold sind sich
indessen einig, dass mit der Unterstützung des Landes die biologische Vielfalt
im Agrarraum weiter gestärkt werden kann - die Akteure auf der Fläche seien
bereit.
Hintergrundinformationen
zum Modellprojekt
Die "Allianz für Niederwild" ist ein Kooperationsprojekt der
Wildforschungsstelle des Landes am Landwirtschaftlichen Zentrum
Baden-Württembergs und des Landesjagdverbandes Baden-Württemberg. Die Allianz
bildet ein breites Bündnis von Landwirten, Jägern, Kommunen, Naturschützern,
Grundeigentümern, Behörden und Forschungseinrichtungen in Baden-Württemberg.
Neben den Modellregionen, in denen die Maßnahmen umgesetzt und erprobt werden,
wurden bisher folgende Meilensteine erreicht: Ein gemeinsames Leitbild, zu dem
sich die verschiedenen Verbände bekennen, die Etablierung der neuen
Fördermaßnahme "Lebensräume für Niederwild" (E7 -Blüh-, Brut- und
Rückzugsflächen) im Landesprogramm FAKT, sowie zahlreiche Lokalprojekte, die
initiiert wurden und beratend und unterstützt werden.