Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium
Keine Angst vor großen Tieren:
Projekt Bewerbungsgespräch mit Geschäftsessentraining im Café
"Coco"
Hallo? Oder guten Tag? Reiche ich die Hand zuerst oder mein
Gegenüber? Jeans und T-Shirt oder doch Anzug oder Blazer? Serviette auf den
Schoß oder auf den Tisch? All diese Fragen und noch viele mehr wurden uns bei
unseren Projekttagen in der letzten Schulwoche beantwortet. Unsere
Ansprechpartnerin und Trainerin war Petra Kirst, die ausgebildete
Imageberaterin und Business Coach ist.
Am ersten Projekttag ging es hauptsächlich um
Begrüßungsregeln, Etikette und den ersten Eindruck. Wir haben erfahren, dass es
ein Muss ist, sich mit "Ich bin..." statt mit "Mein Name ist..." oder "Ich heiße..."
vorzustellen, um bei Bewerbungsgesprächen dem potenziellen Chef selbstbewusst
und charakterstark gegenüberzutreten. Was jedoch noch viel relevanter als die
verbale Kommunikation ist, ist das nonverbale Auftreten: Der erste Eindruck ist
immens wichtig. Um einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen, muss sich der
Bewerber genauestens überlegen, was er oder sie zum Bewerbungsgespräch anziehen
möchte. In der Regel gilt hier: Weniger ist mehr! Zumindest was den Farbenreichtum
betrifft. Man sollte sich bedeckt halten und keine Experimente starten. Auch
ein ordentlicher Händedruck vermittelt Souveränität.
Die Grundessenz des ersten Tages war es also, sich die
Fragen "Wo gehe ich hin? Wen treffe ich da? Was will ich erreichen?" zu stellen
und dem entsprechend zu handeln.
Am zweiten Projekttag, an dem wir alle in bewerbungsgesprächtauglichen Klamotten in die Schule kamen, vertieften wir das Thema des Images.
Firmen oder Unternehmen ist es sehr viel wichtiger eine Person mit gutem Image,
also mit Persönlichkeit und Kontakten, einzustellen, als eine Person die
bereits top-qualifiziert ist.
Um unseren bisherigen
Wissensstand auf den Prüfstand zu stellen, führten wir realistische
Bewerbungsgespräche mit Frau Kirst. Natürlich unter Berücksichtigung aller
wichtigen Tipps, die wir in den letzten zwei Tagen erhalten hatten.
Später beschäftigten wir uns dann mit der Thematik des
Geschäftsessens. Und zwar ganz praktisch! Wir gingen im Café Coco essen und
lernten dabei die Benimmregeln nach Knigge kennen. Messer rechts, Gabel links,
Brotteller bei der Gabel und Serviette auf dem Schoß: Jetzt konnte das Essen
kommen! Frau Kirst brachte uns mit viel Humor und in lockerer Atmosphäre bei, kniggekonform zu essen und möglichen Fettnäpfchen aus dem Weg zu gehen.
Schlussendlich können wir Teilnehmer sagen, dass wir aus
diesen zwei Tagen sehr viel für unsere Zukunft mitnehmen können und wir durch Frau
Kirst wahrscheinlich eine bessere Chance auf dem Arbeitsmarkt haben werden als
unsere Klassenkameraden.
Aus diesem Grund möchten wir Frau Lang danken, die dieses Projekt ins Leben
gerufen hat, uns die Tage über begleitete und mindestens genau so engagiert und
interessiert daran teilgenommen hat wie die Schüler.
Aber
natürlich danken wir auch Petra Kirst, die sich Zeit für uns genommen hat und
uns die teils trockenen Inhalte sehr anschaulich und lebendig mit vielen
lustigen Anekdoten vermittelt hat.
Julia
Bendel, J2
Projekttage 2018 - eine Win-win-Situation für Schüler und Lehrer
Als Rainer Hölzle in
den 80er-Jahren zum ersten Mal an seinen neuen Wirkungsort, das Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium
kam, staunte er nicht schlecht, denn im Eingangsbereich zerlegten gerade einige
Schüler seelenruhig ein Auto; mit dabei Kollege Hans-Jörg Brenk. Im Schulhaus
diverse andere "sonderbare" Aktivitäten. Was war da los? Projekttage!
Juli 2018: Der Schulhof ist mit verschiedenen Gruppen an
Schülern gesäumt, die einen basteln, die anderen lackieren Schulbänke, die
nächsten erkunden auf einer Schnitzeljagd auf dem Schulgelände Kulturen anderer
Länder. Eine große Vielfalt an Projekten gibt den Schülern die Möglichkeit,
kurz vor den Sommerferien vier Tage lang in von Lehrern und älteren Schülern
angebotenen Projekten neue Dinge auszuprobieren. Die Auswahl erstreckt sich von
sportlichen Aktivitäten, wie zum Beispiel Fußball oder einer Fahrradtour nach
Bad Bergzabern, über die Vorbereitung eines Schulgottesdienstes, bis hin zu
Kursen über das Programmieren von Ipads. So entsteht ein bunter Mix, der für
jeden Schüler etwas Interessantes bereithält.
Seit Jahrzehnten hat
sich Rainer Hölzle nun immer wieder dafür stark gemacht, dass Projekttage am
WHG stattfinden und sie mit verschiedenen Teams organisiert, so auch in diesem
Schuljahr. Dass Schüler verschiedener Jahrgänge zusammen etwas machen wollen,
macht für ihn die Projekttage besonders motivierend. Eine echte
Win-win-Situation entstehe da, weil viele Lehrer, aber auch "große" Schüler,
ihre Hobbys zum besonderen Lerninhalt für andere Schüler und Lehrer machten und
so alle voneinander profitieren könnten.
"Projekttage sind einfach eine echte Abwechslung zum
Unterricht", berichtet Schülerin Franziska Ott. Sie und ihre Mitschülerin Lena
Spieker versuchen mehr über die spanische Kultur im Projekt "Salsa - Sprache,
Musik und Tanz" herauszufinden. Eingeteilt in die schon im Titel erwähnten
Teilbereiche, erkunden hier die Schüler jeden Tag einen neuen Bereich der
spanischen Kultur. Der erste Tag hielt eine Schnitzeljagd über die
lateinamerikanische Kultur bereit, auch selbst Spanisch zu sprechen stand auf
der Agenda. Franziska und Lena konnten sich bei der Wahl des Projekts vor allem
für das Kennenlernen der Kultur und das Tanzen begeistern. Ein weiterer Aspekt
ist das eigene Interesse an der schon im Unterricht erlernten Sprache. Genau
das macht für die beiden auch die Projekttage aus. "Man kann Dinge machen, die
man mag", außerdem sei es nicht so streng wie im Unterricht.
Handarbeiten aller Art
sind das Ding der Kolleginnen Martina Ecker und Eva Nieß. Deshalb hatten die
Schüler bei ihnen diesmal die Gelegenheit, Taschen und Handyhüllen zu häkeln.
Schön finden die Lehrerinnen, dass dabei auch Anfänger etwas Sinnvolles mit
ihren Händen machen können und natürlich alle ihre Feinmotorik trainieren.
Zudem käme man mit den Schülern ganz anders in Kontakt als im normalen
Schulalltag.
Ob die aus Paletten gezauberten Möbel-Kunstwerke des Projekts
"Alles Paletti" wohl in den Zimmern der Schüler landen? Franziska Schmidt,
Yannick Rodiger und Luis Heß berichten von der Suche nach Inspiration, dem
anschließenden Erstellen von Materiallisten und Skizzen und dem letztendlichen
Beginn des Bauens von Sofas oder auch Tischen. Auf die Frage, wieso sie sich
genau dieses Projekt ausgesucht hätten, gibt es eine schnelle Antwort. "Herr
Kurz ist cool", lachen sie. Klar war natürlich auch der Spaß am Bauen
entscheidend. Genau wie ihre Mitschüler finden es die drei toll, auszusuchen
was man machen will, da das im Schulalltag ja eher selten der Fall ist.
Schüler einmal von ganz
anderen Seiten zu erleben als z. B. im Mathe- oder Englischunterricht, davon
berichten auch Alexandra Casper und Julia Makowiecki. Bei verschiedenen
Schachturnieren drinnen und draußen beobachteten sie mit Freude, wie Schüler in
einer selbst gewählten Aktivität aufgingen.
Höchstkonzentriert geht es auch im Projekt "Porzellan bemalen
und gestalten" zu. Nach einer kurzen Erklärung war es den Schülern offen, wie sie
ihre Porzellanvasen gestalten wollten. Das gefällt auch den beiden Schülern
Sophia Rohrer und Damian Jung. Grund für die Wahl dieses Projekts: Kreativ sein
und das dort Hergestellte auch später nutzen zu können. "Die Vasen kann ich in
mein neues Zimmer stellen", so Sophia.
"Spannend, Schüler
verschiedener Klassenstufen einmal in unterschiedlichen Interessensgebieten zu
sehen", meint Lisa Friedrich, die mit Sabine Hurst das Projekt "Abtauchen ins
Jurameer" angeboten hatte. Ein beeindruckendes Erlebnis war die gemeinsame Fahrt
auf die Schwäbische Alb. Nach dem Besuch des Urweltmuseums Hauff klopften die
Teilnehmer unzählige Versteinerungen selbst frei. Zeit für solch praktisches
Arbeiten nennen die beiden Geografinnen als weiteren Pluspunkt der Projekttage.
Für Lena Schorpp und Sabrina Semmle war vor allem das
Anbieten eines Projekts von Schülerseite aus entscheidend. Auf dem
Durmersheimer Beachvolleyballplatz heißt es bei dem von Nils Schipper
angebotenen Sportprojekt: Aufwärmen und los geht es mit dem Spiel. Neben Beachvolleyball
kann man zudem Beachhandball spielen.
Von den guten
Technikkenntnissen des Zehntklässlers Daniel Ströbl schwärmt Antje Kessel, die
mit ihrem Kollegen Maik Baum das Projekt "Inszenierung eines Hörspiels"
betreut. Die medialen Kniffe des Schülers halfen etwa beim Aufnehmen und
Einspielen von Geräuschen, sodass aus der Vorlage "Im Bann des Tornados" ein
spannendes Hörspiel entstand.
So zeigt sich: Die Projekttage sind für alle Seiten etwas
Besonderes, da sie vielen Schülern und Lehrern die Möglichkeit geben, die Tage
vor den großen Ferien nach ihren Interessen frei zu gestalten. Den Abschluss
bildet die Präsentation der vielfältigen Ergebnisse am alljährlichen Sommerfest
des WHG.
Hannah Oelze (Klasse 10), Susanne Treiber