Am Donnerstagabend um 20:15 Uhr trafen unsere englischen Freunde am Rathaus ein, wo wir ihnen zur musikalischen Begrüßung "Happy days are here and gone" und in Deutsch "Wochenend' und Sonnenschein" sangen, begleitet von Martin Weger an der Gitarre. Hierüber freuten sich unsere Gäste sehr.
Nach einem Willkommensgruß überreichte die
Partnerschaftsgruppe ein kleines Geschenk in Form einer Flasche Wein mit einem
Anhänger. Anschließend nahmen die Gastgeber ihre Gäste mit nach Hause für einen
gemütlichen Abend.
Am Freitagmorgen, um 9 Uhr, fuhren wir vom Rathaus zur Stuttgarter Staatsgalerie. In zwei geführten
Gruppen gab es in der ersten "Zeitkapsel" einen Überblick über die
Entstehungsgeschichte des Gebäudes im Jahre 1843, den Erweiterungsbau durch den
englischen Architekten Sterling im Jahre 1984 und den 2. Erweiterungsbau durch
das Schweizer Architektenehepaar Steib. Wir lernten, dass in den Anfängen die
Bilder in der "Petersburger Aufhängung" angeordnet wurden. Dies ist eine enge Anordnung von Gemälden, die häufig bis an die Decke reichen und die Rahmen der Werke dicht beieinanderhängen. Gute Bilder sind dabei auf Sichthöhe, die weniger guten
Bilder darüber bzw. darunter. Im Wandel der Zeit ist man dazu übergegangen, die
Bilder so zu präsentieren, dass sich die Kunst im Raum entfalten konnte.
In der folgenden Zeitkapsel
erfuhren wir interessante Details über die beiden zeitgenössischen Maler Otto
Dix und Max Beckmann. Beckmann war freiwilliger Sanitätshelfer an der Ostfront. Seine Zeichnungen aus dieser Zeit spiegeln die ganze Härte des Krieges wider. Er erlitt 1915 einen psychischen und physischen Zusammenbruch, sodass er vom
Dienst freigestellt wurde. In Briefen, ärztlicher Behandlung und in der Malerei
konnte er sein Trauma aufarbeiten.
Dix dagegen war bis zuletzt
MG-Schütze und zeigte in seiner Malkunst schonungslos offen die Realität des
Krieges. Zu Fratzen entstellte tote Soldaten, aufgerissene Tierleiber,
rauchende Soldaten an toten Kameraden vorbeigehend. Als diese Bilder erstmals
in der Staatsgalerie aufgehängt wurden, war das für viele kriegsgeschädigte
Familien zu viel, weshalb einige Exponate zerstört wurden.
In der Zeitkapsel des
"Impressionismus" brachte uns die Führung Claude Monets Bild "Felder im
Frühling" nahe. Gemalt hat es Monet in herrlichen grün-blau Tönen in der Nähe
seines Sommersitzes in Giverny. Bei Restaurierungsarbeiten konnten sogar Gräser
und Pollen von dort nachgewiesen werden.
Nicht verschwiegen wurde die
Zeit des Museums im Dritten Reich, als die Reichskommissare die sog. "entartete
Kunst" rigoros aussortierten und der Vernichtung zuführten. Dennoch erlebt auch
die Staatsgalerie gerade heutzutage Glücksmomente, etwa wenn Stücke
zurückkehren, die als verloren oder verschollen galten.
Im Anschluss fuhren wir zum
Mittagessen im Fernsehturm Stuttgart, um uns für den "Aufstieg" zu stärken. In
36 Sekunden an der Aussichtsplattform angekommen, bot sich ein spektakulärer
Ausblick. Der Baubeginn war am 9. Juni 1954. Herausragendes Merkmal war die
vom damaligen Brückenbauer Fritz Leonhardt eingesetzte Kletterschalung. Am 7.
Februar 1956 wurde der Fernsehturm Stuttgart der Öffentlichkeit mit einer Höhe
von 216,6 m als damals höchster Fernmeldeturm von Baden-Württemberg übergeben.
Bürgermeister Augustin
überbrachte den Gruß der Gemeinde und stellte im Kern seiner Rede den Gedanken
in den Vordergrund, dass nur "ein Europa" den nationalen Entscheidungen die Stirn bieten
kann. Unterschiedliche Menschen werden durch die Brücke der Völkerverständigung
vereint. Er ging auch auf das Problem ein, junge interessierte Menschen zu
finden, die den Geist der
Partnerschaft weitertragen und verlieh dem Wunsch Ausdruck an der Partnerschaft
festzuhalten, wofür er allen Beteiligten dankte.
David Twinn, Vorsitzender
des Partnerschaftsvereins Littlehampton, überbrachte die Grüße der englischen
Partnerschaftsfreunde und teilte die Ansätze von Herrn Augustin. Ebenso
überbrachte er die Grüße vom englischen Bürgermeister Mr. "Mayor"
Blanchard-Cooper.
Der Ehrenpräsident James
Walsh endete in seinen Ausführungen: "Wer die Augen vor dem verschließt, was
uns die Geschichte gelehrt hat, läuft Gefahr, dass die Geschichte sich
wiederholt."
Klaus Kuntz,
ehemaliges Gründungsmitglied, gab einen Abriss über das Zustandekommen der
Partnerschaft mit Littlehampton, nämlich beim 10-jährigen Jubiläum mit
Durmersheim und Chenneviéres, zu dem auch eine Delegation aus Littlehampton
eingeladen war und James Walsh bei der gleichen Gastgeberfamilie untergebracht
war. In Folge fanden Besuche und Gespräche der Bürgermeister und Gemeinderäte
auf beiden Seiten statt, die dieser Idee schließlich zustimmten, was zur
Unterzeichnung der Charta im Jahr 1988 führte. Auch Klaus Kuntz fand, dass
jeder Teilnehmer ein Streiter für die Städtepartnerschaft ist.
Am Sonntagmorgen um 7:30
Uhr trafen wir uns am Rathaus. Zum Abschied erklang wie üblich in englisch
"Nehmt Abschied Brüder". Ein tolles Wochenende war vorüber und wir freuen uns
auf das nächste Treffen in Littlehampton.
Name | Anbieter | Zweck | Gültigkeit | Typ |
---|---|---|---|---|
Gemeinde Durmersheim | Speichert einen Wert zur Bildschirmauflösung, um Bilder mit einer besseren Skalierung ausliefern zu können | Session | HTTPWerte werden lokal gespeichert und zum HTTP-Server geschickt | |
Gemeinde Durmersheim | Behält die Zustände des Benutzers bei allen Seitenanfragen bei, solang die Session aktiv ist. | Session | HTTPWerte werden lokal gespeichert und zum HTTP-Server geschickt | |
Gemeinde Durmersheim | Speicherung der Cookie-Einstellungen | 2 Monate | HTTPWerte werden lokal gespeichert und zum HTTP-Server geschickt |
Name | Anbieter | Zweck | Gültigkeit | Typ |
---|---|---|---|---|
Gemeinde Durmersheim | Speichert die Zustimmung zur Verwendung der Vorlesefunktion. | Session | HTTPWerte werden lokal gespeichert und zum HTTP-Server geschickt |