Hilfsaktion Togo Togoville e. V.
Lepra in Togo
Lepra - das ist der Name einer Erkrankung, die uns früher Angst und Schrecken eingejagt hat. Man denkt an abgefaulte Finger, verstümmelte Extremitäten, an Siechtum und Tod. All das macht die Krankheit auch, allerdings handelt es sich um eine bakterielle Erkrankung, die man heute mit entsprechenden Antibiotika erfolgreich behandeln kann. Lepra gibt es bei uns damit praktisch nicht mehr.
Anders verhält es sich in Togo: Hier so wie in anderen afrikanischen Ländern können oft die Lepra kranken erst viel zu spät oder gar nicht mit Antibiotika versorgt werden. Dies aus verschiedenen Gründen. Die Diagnose der Erkrankung wird oft zu spät gestellt oder eine ärztliche Untersuchung muss aus Geldmangel hinausgeschoben werden. Eine Fahrt zum Arzt ist für die Bevölkerung teuer, eine Untersuchung oder gar Medikamente können sich viele Erkrankte nicht leisten. Ein Liter Benzin kostet ca. 90 Cent. Ein eher gut gestellter Lehrer verdient ungefähr 60,- € im Monat, viele haben ja nicht einmal einen Beruf. Die Familien müssen für die Fahrt und die Medikamente meist Schulden aufnehmen. Oft genug bleiben die rettenden Medikamente nicht finanzierbar. Auf dem Land ist die Armut sehr groß und man lebt hier von der Hand in den Mund. Eine Krankenversicherung gibt es nicht. Sehr oft versucht man, die Beschwerden mit Kräutern oder schamanischer Hilfe zu
lindern, bis man zu spät wahrnimmt, dass die Infektion unaufhörlich fortschreitet und verheerende Auswirkungen hat.
Die Folgen sind für die Erkrankten fatal. Aber auch schlimm für die Familie, da ein Familienmitglied als Versorger praktisch lebenslang ausfällt.
Wie die Jahre zuvor, haben wir das Lepradorf in Togo besucht. Auf den ersten Blick scheint es ein Dorf wie jedes andere zu sein. So wie überall auf den Landdörfern herrscht eine große Herzlichkeit. Wir werden freundlich begrüßt, besonders die 1. Vorsitzende Monika Holveck die das 21. Mal die Bewohner besucht. Unser Verein ist als großer Hoffnungsträger und Gönner bekannt.
Die Erkrankten leben mit den Gesunden in einer Dorfgemeinschaft eng zusammen, sie sind etwas zurückhaltender, man erkennt bei ihnen ein leichtes Schamgefühl. Kontaktängste gibt es nicht, und für die Gemeinschaft scheint es selbstverständlich, das Schicksal der Erkrankten mitzutragen. Auch bei uns entsteht beim Umgang mit den Menschen hier ein warmes Gefühl der Empathie.
Wir haben verschiedene Versorgungsgüter mitgebracht, wie Reis, Speiseöl, Spaghetti, Tomatensauce und Sardinen in Dosen.
Der Dorfchef sitzt in einem Rollstuhl mit 2 Prothesen ab den Oberschenkeln. Monika Holveck überreicht ihm direkte Spendengelder. Es ist beeindruckend und rührend, die Freude der Bewohner über die mitgebrachten Spenden und Waren zu sehen.
Für mich persönlich war es beschämend, zu begreifen, dass es in diesem Land für die normale Bevölkerung oft nicht möglich ist, einfache bakterielle Infektionen mit Antibiotika zu behandeln. Mit einem Medikament, das für uns selbstverständlich ist.
Dr.med. A.Salfeld
Wenn Sie unsere Arbeit unterstützen möchten:Hier die Konten des Vereins: Empfänger Hilfsaktion Togo/ Togoville e.V
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Kontakt: Monika Holveck 07245/937918
E-Mail: info@togoville.org, Web:
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