BUND Südhardt

Mut zur biologischen Vielfalt

Das Land Baden-Württemberg hat für die nächsten zwei Jahre ein Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt aufgelegt. Damit reagiert die Politik auf die dramatischen Berichte zum Insektensterben und den damit einhergehenden negativen Folgen für andere Artengruppen, wie vor allem Vögel und Fledermäuse. Dass der Verlust von bestäubenden Insekten auch für den Menschen gravierende Folgen haben kann, ist vor allem den Landwirten schmerzlich bewusst. Albert Einstein wird der Spruch zugeschrieben: "Erst sterben die Bienen, dann der Mensch". Erste Folgen sind in China zu beobachten, wo die Bestäubung von Obstbäumen von Menschenhand mit dem Pinsel durchgeführt werden muss, da ganze Landstriche aufgrund unseligen Gifteinsatzes bienenfrei sind.
Dass auch bei uns die Landwirtschaft aufgrund des Einsatzes von Pestiziden (Glyphosat, Neonikotinoiden usw.) für den Rückgang mitverantwortlich ist, dürfte sehr wahrscheinlich sein. Eine der Maßnahmen zur Stärkung der biologischen Vielfalt ist daher die umgehende Reduktion des Pestizideinsatzes in Baden-Württemberg.
Deshalb fordern die Naturschutzverbände, dass der Pestizideinsatz in Baden-Württemberg bis 2025 mindestens halbiert wird. Um das zu erreichen, müsste der Pestizideinsatz insbesondere auch in Naturschutzgebiete, in Wasserschutzschutzgebieten und in Natura 2000-Gebieten komplett verboten werden. Die besonders giftigen Neonikotinoide und das Totalherbizid Glyphosat müssen sofort und endgültig verboten werden.
Kommunen können dabei mit gutem Beispiel voran gehen. So gibt es bereits Gemeinden, die per Verwaltungsbeschluss den Pestizideinsatz auf ihren von Landwirten gepachteten Flächen nicht länger zulassen wollen.

Ein frohes Fest und einen guten Rutsch wünscht der BUND Südhardt.