Waffenkontrollen im Landkreis Rastatt - jede fünfte mit Beanstandungen
Nach den Amokläufen von
Erfurt (2002) und Winnenden (2009) hat der Gesetzgeber das Waffenrecht
verschärft und die Möglichkeiten zur - auch verdachtsunabhängigen - Kontrolle
der Waffenaufbewahrung erweitert. Das Landratsamt Rastatt kommt dabei in der
Bilanz der letzten fünf Jahre zu einem befriedigenden Ergebnis.
870 der 1.097 Waffenbesitzer
bewahrten Waffen und Munition ordnungsgemäß auf, bei 227 gab es Beanstandungen oder
sie besaßen illegal Munition. "In fast 80 Prozent der Fälle sind wir mit der
Aufbewahrung voll und ganz zufrieden und können unseren Waffenbesitzern ein gutes
Zeugnis ausstellen", betonen Renate Mutter und Katharina Bille vom Amt für
Baurecht, Naturschutz, Recht und Ordnung, die bei der Waffenbehörde für die
Kontrollen im Landkreis Rastatt zuständig sind.
Bei Verletzung von
Aufbewahrungsvorschriften müssen die Betroffenen mit empfindlichen Sanktionen
rechnen. Das kann von einem Bußgeld bis hin zum Entzug der waffenrechtlichen
Erlaubnis führen, denn längst sind Aufbewahrungsverstöße keine Kavaliersdelikte
mehr. Das führte seit 2012 zur Einleitung von 44 Bußgeld- und 124 Strafverfahren.
38 Waffenbesitzer verloren nach der Aufbewahrungskontrolle ihre waffenrechtliche
Erlaubnis.
"Doch die meisten Waffenbesitzer
sind ausreichend sensibilisiert und kümmern sich mit großer Sorgfalt um die
Einhaltung der vielschichtigen Vorschriften", erklärt Landkreismitarbeiter Fabian
Lyhr, der die Waffenkontrolleurinnen im Außendienst begleitet. So ist es die
Regel, dass die Waffen in ausreichend klassifizierten Schränken verschlossen
sind und generell von der Munition getrennt aufbewahrt werden. Auch sind zusätzlich
gesicherte Waffenräume oder die Installation einer Einbruchmeldeanlage inzwischen
keine Seltenheit mehr.
"In
den letzten Jahren hat sich zudem das persönliche Miteinander positiv verändert"
bemerkt Renate Mutter, die seit Beginn der Waffenaufbewahrungskontrollen im
Jahr 2012 dabei ist. "Anfangs bekamen wir deutlich den Unmut und das
Unverständnis der Waffenbesitzer zu spüren. Doch das hat sich grundlegend
gewandelt. Die meisten Kontrollen verlaufen unkompliziert und die Waffenbesitzer
schätzen unseren Rat".
Service: Weitere
Information zur Waffenaufbewahrung unter
www.landkreis-rastatt.de. Telefonische
Beratung unter 07222/381-4146.