Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium
France Mobil
"On parle français" hieß es am 13. Juli am WHG. Das France
Mobil hat nach zwei Jahre wieder bei uns Station gemacht. France Mobil,
das bedeutet für die Schüler Französisch mit Spaß und Charme, der dieses Mal
von Marie aus Lille versprüht wurde. Die junge Französin, die im Auftrag der
französischen Kulturinstitute Schulen besucht, hatte neben Landkarten und Musik
auch viele spielerische Ideen im Gepäck, mit denen sie Schüler der Unter- und
Mittelstufe zum Französischlernen motivierte und ihnen zudem auch noch
Landeskunde schmackhaft machte. Das Klassenzimmer wurde zur Französisch-Arena.
Besonders die Wettbewerbe in Gruppen trugen dazu bei, dass wirklich alle
gefordert waren, ihre Kenntnisse zu aktivieren und vollen Einsatz zu zeigen, um
den Sieg davonzutragen. So hatten auch die begleitenden Lehrerinnen Frau
Haitz-Viering und Frau Kessel ihre Freude an den engagierten Schülerinnen und
Schülern. "Au revoir"und "à bientôt" hieß es am Ende und wir hoffen, dass France
Mobil uns bald mal wieder besuchen kommt!

"Digit-all?!":
Impulstag
zur digitalen Bildung erörterte Möglichkeiten
und Grenzen des medialen Unterrichts
Schüler, die gemeinsam ein
digitales Tafelbild erarbeiten, im Unterricht auf dem Pad Fragen beantworten
oder schnell eine Vokabel oder Definition auf ihrem Smartphone nachsehen, ihre
Gruppenarbeitsergebnisse auf dem Visualizer mal eben einfrieren können und in
Mathe Fragestellungen lösen, deren Hintergrund sie sich zu Hause auf speziell
für sie angefertigten Erklärvideos angeeignet haben -Zukunftsmusik?
Vor allem dank des Engagements
der Arbeitsgruppe "Digitale Bildung" und dem stellvertretenden Schulleiter
Thomas Kress sind diese Situationen am Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium Durmersheim
schon heute real: Die Klassenzimmer wurden alle mit modernsten Medieneinheiten
ausgestattet, ein flächendeckendes WLAN kann für den Unterricht genutzt werden
und ein Klassensatz von Tablets wurde aus den schuleigenen Mitteln angeschafft
und wird seitdem in verschiedenen Unterrichtsfächern erprobt. Seit dem 01.07.2017
werden sie dabei auch von Herrn Maier vom Landkreis Rastatt unterstützt, der in
einer neu geschaffenen Stelle für die kreiseigenen Schulen im Bereich IT/
Breitbandanschluss zuständig ist. Alle Kollegen werden zudem schulintern zur
sinnvollen Nutzung der neuen technischen Möglichkeiten fortgebildet.
Also alles nur noch digital?
Nein, das nun auch wieder nicht,
das wollen weder die Lehrer noch die Schüler, wie auf dem Thementag zur
digitalen Bildung am 19.07. zu erfahren war.
Dazu hatte sich die Arbeitsgruppe
des WHG mit Gabriele Katzmarek (MdB) getroffen, die aus ihren Erfahrungen mit
Unternehmen und Arbeitnehmern berichtete, dass sich die Arbeitswelt immer mehr
digitalisiere und es viele der heutigen Berufsabläufe in naher Zukunft nicht
mehr geben werde. Prof. Thissen (Hochschule der Medien, Stuttgart), der
zusammen mit seiner Mitarbeiterin Frau Zügel (Forschung und Entwicklung im
Bereich eLearning), gekommen war, bestätigte, dass man natürlich die Schüler
schon heute auf die veränderte Lebenswelt vorbereiten müsse. Er empfahl, den
Fokus dennoch eher auf die Vorteile zu legen, die eine neue zeitliche
Flexibilisierung dank digitaler Medien mit sich bringe, und dass genau diese
Vorteile doch auch im Schulleben Eingang finden könnten. Die Schulleiter
betonten, dass Medieneinsatz natürlich nicht technischer Selbstzweck sein dürfe,
sondern den analogen Unterricht nur ergänzen und optimieren könne und somit
auch die Persönlichkeit eines "echten" Lehrers im direkten Kontakt mit den Jugendlichen
niemals ersetzen werde.
Die Lehrer der Arbeitsgruppe präsentierten
unter anderem einen aktualisierten Medienentwicklungsplan für ihre Schule. Ihrer
Meinung nach bringt digitale Bildung eine motivierende Abwechslung zu
herkömmlichen Lernformen, ermöglicht den Jugendlichen auch einmal das Erstellen
"nachhaltigerer Produkte als ein Plakat an der hinteren Klassenzimmerwand", gibt
ihnen Selbstbewusstsein beim Präsentieren und fördere vor allem das
eigenständige Arbeiten, eine Schlüsselkompetenz für das weitere Leben. Schon ab
dem Basiskurs Medienbildung in der Klasse 5 wird am WHG jedoch erzieherisch
auch darauf Wert gelegt, dass die Heranwachsenden lernen, ihren Medienkonsum zu
überprüfen, sich abzugrenzen, denn nur so würden sie auch später in Beruf und
Familie in der Lage sein, sich von sozialen Netzwerken usw. nicht rund um die
Uhr vereinnahmen zu lassen. Auch das Thema Datensicherheit und
Persönlichkeitsschutz dürfe dabei nicht aus dem Blick kommen, wozu ein
mehrstufiges Präventionsprogramm an der Schule eingerichtet wurde.
Ohne WhatsApp beim gemeinsamen Restaurantbesuch auf der Klassenfahrt?
-Nicht einfach...
Ähnlich äußerten sich
anschließend auch Schüler der Kursstufe in einer spontanen Fragerunde: Sie erleben
z. B. das von Herrn Fähnrich und Herrn Thein konzipierte und preisgekrönte Projekt
"Flip the classroom" im Oberstufenunterricht Mathematik als motivierend und
empfinden die Erklärvideos vor allem ihren individuellen Bedürfnissen angepasst.
Man könne damit, wann immer man wolle, mit flexiblen Pausen oder auch mehreren
Wiederholungen und auch noch einmal direkt vor einer Prüfung arbeiten. In Mathe
schwächere Schüler finden dies ebenfalls äußerst hilfreich.
Aber auch die Schüler wünschen sich
keine permanente Digitalisierung des Unterrichts, sind sie doch mit dem Mix aus
Unterrichtsformen und Medien ganz zufrieden. "Irgendwann guckt man noch genug
in die Röhre", so eine Oberstufenschülerin; gedruckte Texte zu lesen und selbst
die herkömmliche Tafel seien kein Nachteil, meinten andere. Aber das Flexible
wird eben auch hier schon geschätzt, so zum Beispiel die Freiheit für
Oberstufenschüler des WHG, zu wählen, ob sie ihre Unterrichtsaufschriebe auf
Tablet oder Papier vornehmen wollen.
(Susanne Treiber)