Konzertfreunde Hardt e. V.
Konzert des Duos Harfe - Kontrabass von Dorothee Hecking-Neu und Peter Hecking am 17.03.2017 in der Aula der Realschule Durmersheim

An diesem Abend gab es in der gut besuchten Aula der Realschule Durmersheim ein besonderes Konzerterlebnis zu genießen. Die gebürtige Durmersheimerin Dorothee Hecking-Neu gab mit ihrem Ehemann Peter Hecking in selten gehörter Zusammensetzung, nämlich Harfe und Kontrabass, einen beeindruckenden Einblick in die Klangwelten dieser auf den ersten Blick so unterschiedlichen und wenig zusammenpassenden Instrumente. Mag sich der unvoreingenommene Konzertbesucher noch vor Beginn des Konzerts gefragt haben, wie denn diese Besetzung zusammengehen soll, so war schon nach den ersten Tönen des Einleitungsstücks, der "Suite Andaluza" von Pedro Valls, klar, das passt - sogar richtig gut! Keine Spur einer brummigen Bassbegleitung zu Harfenklängen, sondern absolut gleichberechtigtes kammermusikalisches Zusammengehen zweier Instrumentalklänge, welche sich - gerade in der eher halligen Akustik der Aula - erstaunlich gut mischen. Nun ist der Klang einer Konzertharfe schon eher geläufig, ganz und gar erstaunlich war jedoch zu erleben, welche Beweglichkeit, tonale Bandbreite und Leichtigkeit dem Kontrabass zu entlocken ist, welchen man ja gemeinhin eher mit etwas behäbiger Begleitstimme assoziiert.Das sichtlich erstaunte Publikum nahm die sinnliche Symbiose der Stimmen dieser beiden vorzüglichen Musiker mit großem Beifall auf. Dorothee Hecking-Neu ist eine sehr gefragte Konzertharfenistin und Pädagogin auf ihrem Instrument, während ihr Ehemann Peter Hecking als Kontrabassist im SWR-Symphonieorchester (das Produkt der beklagenswerten Fusion der beiden vormaligen Spitzenorchester des SWR, dem aus Baden-Baden und dem aus Stuttgart) tätig ist. Pedro Valls "Suite Andaluza", welches original für Kontrabass und Klavier komponiert wurde, brachte all die Klänge und Emotionen des Südens zu Gehör. Nach Flamenco-Rhythmen im ersten und Kantilenen im zweiten Satz gipfelte der dritte Satz in einem Pizzicato-Duo der beiden Instrumente. Gefolgt wurde dieses Stück von einem langsamen Satz des alten Meisters Johann Sebastian Bach. Charmant moderierte das Musikerpaar und brachte so dem Publikum näher, dass selbst Bach seine musikalischen Ideen häufig mehrmals verwendete und am heutigen Abend eine Bearbeitung der Bearbeitung der Bearbeitung zu hören sei. Zwei Solowerke der Harfe erklangen an diesem Abend auch. Dorothee Hecking-Neu interpretierte mit flinken Fingern und Mut zu extremen Dynamiken David Watkins "Petite Suite" und Camille Saint-Saens "Fantasie" für Harfe Solo. Dass ein Kontrabass auch die gesanglich virtuosen Passagen einer Belcanto-Opernarie übernehmen kann, wurde in Botessinis "La Somnambula" deutlich. Schnell und bis in höchste Lagen, die selbst einem Cellisten zur Ehre gereichen würde, ging "die Post" ab. Das Publikum goutierte mit lang anhaltendem Applaus.
Was bleibt von diesem Abend? Die Erkenntnis, dass ein Kontrabass, gespielt von einem Könner, mit den hohen Streichinstrumenten in puncto Beweglichkeit, Kantabilität und Klangästhetik wunderbar mithalten kann, und dass eine Konzertharfe in den Händen einer Könnerin, wie Dorothee Hecking-Neu, ein wahrlich "himmlisches" Instrument ist.
Sommerpause der Konzertfreunde
Wir verabschieden uns von Ihnen in die Sommerpause und wünschen Ihnen eine schöne Frühlings- und Sommerzeit.
Wir sehen uns - hoffentlich - am 29.09.2017 wieder, da kommt das Klavierduo Ines und Anna Walachowski zu uns.
Bitte merken Sie sich den Termin schon jetzt vor .