Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium
Nachwuchs für Deutsche Imker
"Vom Gestochenwerden lässt sich hier keiner abhalten" berichtet die 17-jährige Ramona Heck stolz. Sie und neun andere Schüler aus den Klassen 8 bis 10 sind Mitglied in der Imkerei AG des Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums in Durmersheim. Unter der Leitung von Michael Gues, ein erfahrener Durmersheimer Hobbyimker, trifft sich die Gruppe jeden Freitag um "das praktische Wissen um die Bienen" von ihm zu lernen.
Die Mitglieder, die im April 2016 mit zwei Wirtschaftsvölkern angefangen haben, kümmern sich acht Monate später nun in Zweiergruppen um 5 Bienenstöcke. Im Sommer schauen sie einmal pro Woche nach den Bienen, versichern sich davon, dass diese nicht von Parasiten befallen sind und "achten darauf ob sich neue Waben gebildet haben, in denen Königinnen heranwachsen." Diese, an der Größe erkennbaren Waben, werden dann entfernt, um zu verhindern, dass eine neue Königin entsteht und das Volk schwärmt. Dabei würde ein Teil des Volkes mit der alten Königin an einem anderen Ort ein neues Volk gründen. Die zurückgebliebenen Bienen tun das Selbe mit der jungen, neuen Königin.
"Wir arbeiten das Jahr über so, wie es uns die Bienen vorgeben" erzählt Michael Gues, wobei er den Schülern die notwendigen Vorgänge erklärt aber auch großen Wert auf selbstständiges Arbeiten der Schüler legt. Wer direkt an den Bienen arbeitet muss Schutzkleidung tragen, bestehend aus Imkerschleier und Handschuhen. Der ein oder andere Stich kann aber trotzdem nicht vermieden werden. Besonders die Bienen aus dem "aggressiven Volk" seien sehr angriffslustig, beschwert sich Lenny Orazulike aus der 10a. Um das Volk zu beruhigen habe man versucht die Königin auszutauschen, denn "wenn die Königin unruhig ist, kann sich das auf das Volk übertragen." Da das Volk aber keine neue Königin angenommen hat, ist dieser Versuch erst einmal gescheitert. Deshalb müssen die Schüler weiterhin sehr vorsichtig mit diesem Volk umgehen, um nicht gestochen zu werden.
Der erste eigene Frühlingsblütenhonig konnte Anfang Juni 2016 geerntet werden. In weiteren Arbeitsschritten wurden die Waben zunächst "entdeckelt". Die Wachsschicht, mit der die Bienen die mit Honig gefüllten Waben verschlossen haben, wurde mit einer mehrzackigen Gabel entfernt. Danach wurden die Waben "geschleudert". Hierbei werden die Waben in eine zylinderförmige Schleuder gestellt. Durch Rotation wird der Honig aus den Waben gedrückt und fließt in einen Auffangbehälter. Nach mehrmaligem Sieben konnten die Schüler den Honig dann in Gläser abfüllen, etikettieren und verkaufen. Als Mitglied im Bezirksimkerverein Rastatt e.V. und im Deutschen Imkerbund e.V. darf die Imkerei AG die Gläser mit dem Markenzeichen Echter Deutscher Honig versehen. Verkauft wurde der Honig dann auf dem Schulfest an Schüler, Eltern und Lehrer. Auch unter den Mitgliedern der AG fand der Honig reißenden Absatz. Neben Honig wurden Lipgloss und Kerzen aus Bienenwachs verkauft, die die Schüler in der AG hergestellt haben.
Auch im Winter, wenn die Bienen hauptsächlich in ihren Stöcken neben dem Schulgarten sind, keine Pollen mehr sammeln und deshalb weitestgehend alleine gelassen werden können, bleiben die Hobbyimker aktiv. Zum Beispiel sorgte ein Vortrag über die Geschichte der Honigbiene für Abwechslung, gehalten von Bernhard Bauer, Vorsitzender des Bezirksimkervereins Rastatt. Außerdem absolvierten die Schüler einen Lebensmittelkurs in dem ihnen die Lebensmittelstandards erklärt wurden und nach dessen Abschluss sie nun berechtigt sind ihren Honig zu verkaufen. Als nächste Projekte stehen die blütenreiche Gestaltung des Grundstücks am Bienenstand und die Königinnenzucht in der bevorstehenden Saison an, auf die sich die Schüler schon freuen. Michael Gues bleibt zuversichtlich: "uns wird auch in Zukunft noch etwas einfallen, das wir machen können".
Lara Hamburger
Im Zeitraum
zwischen dem 24.10.-06.11. fand der Austausch des WHG-Durmersheim und der
Jinshan High School aus Shanghai statt. Die Schüler des WHGs wurden wie jedes
Jahr mit dem Schulbus am Pudong-Flughafen in Shanghai abgeholt und zur Schule
gefahren. Nachdem wir unsere Austauschpartner bei der Willkommenszeremonie
kennengelernt hatten, bekamen wir einen ersten Eindruck von der chinesischen Esskultur.
In der darauffolgenden Woche im Internat wurde uns bewusst, dass sich das
chinesische Schulsystem sehr stark vom deutschen Schulsystem unterscheidet.
Unter der Woche war es nicht so leicht, mit den Austauschpartnern in unserer
Freizeit etwas zu unternehmen, da diese von morgens bis abends Unterricht
hatten. Dies wäre für uns Schüler in Deutschland kaum vorstellbar. Es wurde uns
ermöglicht, an mehreren Unterrichtsstunden der chinesischen Schüler
teilzunehmen. Auch wenn man vieles nicht verstand, war es sehr interessant,
einen Einblick in den chinesischen Unterricht zu bekommen.
Im Internat war
jeder Tag etwas Besonderes. Jeden Tag gab es ein neues Programm, das sehr gut
geplant war. Es gab selten einen Tag, an dem man nicht neue Eindrücke von China
sammeln konnte. Die Chinesen kümmerten sich mit viel Herzblut und Freude um
uns. An einem der letzten Tage im Internat wurde mit den Austauschülern und
einigen anderen eingeladenen Schülern der Schule ein Abschiedsfest gefeiert. Es
wurden traditionelle Tänze, Soloauftritte und Gruppen-Choreographien
aufgeführt. Es war ein gelungenes Fest und am Ende wurden viele Bilder zusammen
gemacht. Nun packte jeder seine Sachen, um mit seinem Austauschpartner nach
Hause in die Gastfamilien zu gehen. Wir bekamen zwei Tage einen Einblick, wie
unsere chinesischen Austauschpartner leben und wie sie wohnen. Nur wenige von
ihnen wohnen in einem Haus, weil es sehr schwierig ist, in einer Millionenstadt
wie Shanghai sich ein Haus leisten zu können. Manche von uns trafen sich mit
ihren Austauschpartnern in der Stadt, manche verbrachten aber auch das ganze
Wochenende mit ihren Austauschpartnern, ohne jeglichen Kontakt mit
deutschsprachigen Personen zu haben. Dies wurde aber nicht zu einem Problem, da
sich unsere Schüler aus der Schule immer gut um uns kümmerten. Am Ende dieser
ereignisreichen Woche mussten wir uns jedoch leider von unseren
Austauschpartnern und dem Internat in Shanghai verabschieden.
Nach der
Verabschiedung fuhren wir weiter, um Chinas Kultur weiter kennen zu lernen. Es
stellte sich später heraus, dass die darauffolgende Woche noch
abwechslungsreicher und vielseitiger war als man es sich vorstellen konnte. Wir
sahen viele verschiedene Orte, sowohl riesige Städte wie Peking, aber auch
viele einsame und ländliche Orte wie die Tempelanlagen im Norden Chinas. Der
interessanteste und spannendste Ausflug war für uns beide der Besuch der
Chinesischen Mauer. Wir kannten dieses Weltwunder nur aus dem Fernsehen. Einmal
selbst dort gewesen zu sein, war unbeschreiblich. Als wir uns in unserem
Reisebus nach über einer Stunde Fahrt langsam dem Ziel näherten, sah man schon
von Weitem welche gigantischen Ausmaße die Chinesische Mauer hat. Zusammen mit
einigen Klassenkameraden bewältigten wir die über 1700 Stufen, die übrigens
allesamt von Johanna gezählt wurden, bis wir nach 50 Minuten an einem Turm der
Chinesischen Mauer angekommen waren. Wir wurden mit einem überwältigenden
Ausblick belohnt und keiner bereute, den langen Weg auf sich genommen zu haben.
Solche Momente vergisst man nicht so schnell. Wir alle werden die Eindrücke und
Erlebnisse des Chinaaustausches noch lange in Erinnerung behalten. Die
Chinareise 2016 war ein gelungener Austausch zwischen zwei Nationen und
Kulturen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und sich dennoch bestens
verstanden und ergänzten.
Sabrina Semmle
und Matthias Jenkel
Die deutschen und chinesischen Schüler und Lehrer stehen für ein Gruppenfoto vor der Jinshan-Highschool zusammen.
Liebe
Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte,
nach zwei
Jahren als Schulsozialarbeiterin am Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium heißt es Ende
Januar für mich Abschied zu nehmen.
Bedingt durch
einen Umzug stelle ich mich zum 01.02.2017 einer neuen beruflichen Herausforderung.
Ich bedanke
mich für die schöne Zeit, die interessanten Begegnungen und Erfahrungen sowie
die gute Zusammenarbeit und wünsche euch/Ihnen alles Gute für die Zukunft!
Herzliche Grüße
Daniela Kimmig