Ein
Bummel mit der Familie, eine Tasse Punsch mit Kolleginnen und Kollegen, für die
Kinder eine Fahrt mit dem Karussell - der Besuch eines Weihnachtsmarkts gehört
für viele im Advent einfach dazu. Leider auch für Taschendiebe. Am liebsten
schlagen die Diebe in Menschenansammlungen und im unübersichtlichen Gedränge
zu. Laut Polizeilicher Kriminalstatistik wurden im Jahr 2015 in Deutschland
insgesamt 168.142 Taschendiebstähle angezeigt, das ist ein Anstieg von ungefähr
sieben Prozent gegenüber 2014 (157.069 Fälle). Dabei entstand ein Schaden von
50,8 Millionen Euro. Im Dienstbezirk des Polizeipräsidiums Offenburg
wurden 2015 insgesamt 413 Fälle angezeigt, ein Plus von 4% gegenüber 397 Fällen
in 2014. Um den Langfingern die Diebestour zu vermasseln, helfen die Tipps der
Polizeilichen Kriminalprävention im Internet unter www.polizei-beratung.de.
"Taschendiebe
suchen die Enge, da bieten sich die Gänge zwischen den Buden auf dem
Weihnachtsmarkt geradezu an. Einer lenkt das Opfer ab. Der zweite stiehlt die
Beute und gibt sie an einen Dritten weiter, der damit verschwindet",
erklärt Gerhard Klotter, Vorsitzender der Polizeilichen Kriminalprävention der
Länder und des Bundes. "Werden die Diebe nicht auf frischer Tat ertappt,
sind sie meist nur schwer ausfindig zu machen - zumal die Opfer den Verlust
meist erst spät bemerken und die Täter in vielen Fällen nicht beschreiben
können", sagt Klotter.
Taschendiebe
sind oft professionelle, international agierende Täter, die grenzüberschreitend
in ganz Europa aktiv sind. Manchmal lassen sie sich schon am typisch suchenden
Blick erkennen: Sie meiden den direkten Blickkontakt zum Opfer und schauen eher
nach der Beute (z.B. Hand- oder Umhängetasche). Beliebt ist zum Beispiel der
Drängel-Trick, gerade in den engen Gassen zwischen den Weihnachtsmarktständen.
Ein Dieb rückt unangenehm dicht an das Opfer heran, bis es sich ärgerlich
abwendet und dadurch eine umgehängte Tasche oder die in der Manteltasche
befindliche Geldbörse quasi "griffbereit" anbietet. Innerhalb von nur
wenigen Sekunden sind Brieftasche, Kreditkarten oder das Handy verschwunden.
Eine
weitere immer wieder erfolgreiche Masche der Diebe ist, die Kleidung des
potenziellen Opfers angeblich "versehentlich" mit Ketchup, Senf oder
einer Flüssigkeit zu beschmutzen, um durch den anschließenden Reinigungsversuch
vom Diebstahl der Wertsachen abzulenken.
Damit
Sie den Bummel über den Weihnachtsmarkt unbeschwert genießen können, gibt Ihnen
die Polizei folgende Tipps:
- Nehmen Sie bei einem Besuch des Weihnachtsmarkts nur so viel Bargeld mit, wie
Sie tatsächlich benötigen.
- Tragen
Sie Geld, Zahlungskarten, Papiere und andere Wertgegenstände immer in
verschiedenen verschlossenen Innentaschen der Kleidung möglichst dicht am
Körper.
- Tragen
Sie Hand- und Umhängetaschen immer mit der Verschlussseite zum Körper.
- Lassen
Sie Ihre Handtasche oder Jacke niemals unbeaufsichtigt.
- Achten Sie gerade in einem Gedränge verstärkt auf Ihre Wertsachen. Werden Sie
misstrauisch, wenn Sie plötzlich angerempelt oder "in die Zange"
genommen werden.
- Notieren
Sie niemals Ihre PIN irgendwo im Portemonnaie (schon gar nicht auf der
Zahlungskarte).
- Wenn
es doch zum Diebstahl gekommen ist, melden Sie den Vorfall direkt an die
Polizei.
Sollten
Ihnen Zahlungskarten abhanden gekommen sein, lassen Sie diese sofort für den
weiteren Gebrauch sperren, am besten telefonisch über den bundesweiten
Sperr-Notruf 116 116.
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