Verbraucherzentrale Baden-Württemberg
Drei
Fragen zur Wärmedämmung
Verbraucherzentrale
informiert und berät kostenlos zum Wärmeschutz
Von der
Dämmstrategie bis zu den Kosten, vom Schimmelrisiko bis hin zum Umweltschutz.
Das Thema Wärmedämmung wirft bei Hauseigentümern viele Fragen auf. Aus Sicht
der Verbraucherzentrale ist klar: Wer langfristig Energiekosten sparen möchte,
kommt oft um eine nachträgliche Wärmedämmung von Wänden und Dach nicht herum.
Jochen Schneider, Energieberater der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg,
erläutert wichtige Fakten zum Wärmeschutz.
Mit welchen Maßnahmen kann
Heizenergie am effektivsten eingespart werden?
Jochen Schneider: Die
Dämmstrategie ist von Haus zu Haus unterschiedlich, denn jedes Haus hat andere
Stellen, an denen viel Heizenergie verloren geht. Vor jeder Dämmarbeit sollte
man daher nach diesen Schwachstellen suchen. Helfen kann dabei ein
Energieberater der Verbraucherzentrale. Besonders wirtschaftlich sind
Dämmarbeiten, wenn sie im Rahmen von ohnehin anstehenden Sanierungsmaßnahmen
eingeplant werden, beispielsweise wenn das Haus neu gestrichen oder das Dach
neu gedeckt werden soll.
Ist die Dämmung des Hauses
ökologisch sinnvoll?
Jochen Schneider: Da ein
Dämmstoff spätestens in zwei Jahren mehr Energie einspart als für die
Herstellung eingesetzt wurde, ist die Dämmung auf jeden Fall sinnvoll. Bei
Dämmung aus nachwachsenden Rohstoffen ist die Energiebilanz noch besser.
Kritisch zu sehen sind bestimmte Inhaltsstoffe wie beispielsweise das
Flammschutzmittel Hexabromcyclododecan (HBCD), welches seit mehreren
Jahrzehnten für expandierte Polystyrolplatten (EPS) verwendet wird. Da hierfür
ein weltweites Herstellungsverbot gilt, ist die Verwendung von HBCD in
Dämmmaterialien nur noch bis 21.08.2017 zugelassen. Jedoch gibt es eine große
Anzahl an Alternativen: Neben mineralischen und kunststoffbasierten Materialien
steht eine breite Palette von Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen wie zum
Beispiel Flachs, Zellulose oder Schafwolle zur Auswahl. Die Energieberatung der
Verbraucherzentrale hilft bei der Wahl der geeigneten Dämmstoffe.
Schützt Dämmung wirklich vor
Schimmelbefall - oder wird das Problem damit verschärft?
Jochen Schneider:
Schimmelbefall wird gelegentlich mit der Dämmung eines Hauses in Verbindung
gebracht. Das Gegenteil ist jedoch richtig: Gerade wer Schimmelprobleme hat,
sollte sein Haus gut dämmen. Denn Schimmel entsteht vor allem dann, wenn
feuchtwarme Luft auf kalte Bauteile trifft. Die Innenwände eines gedämmten
Hauses sind aber deutlich wärmer als die eines ungedämmten - der Schimmel hat
also schlechte Chancen.
Im Rahmen der Aktion
"Wärmedämmung
lohnt sich doch" können sich Verbraucher kostenlos zum Wärmeschutz beraten
lassen. Ratsuchende erfahren unter anderem, ob eine nachträgliche Dämmung in
Frage kommt und welche Details bei der Umsetzung zu beachten sind. Verbraucher
erhalten zudem eine erste Einschätzung zu den Kosten und der Höhe der
Energieeinsparung. Bis zum 30. November 2016 können Verbraucher auf der
Internetseite
www.verbraucherzentrale-energieberatung.de
einen Gutschein für eine kostenlose Beratung herunterladen und einen Termin
vereinbaren.
Bei Fragen zur Aktion und zum
Thema Wärmedämmung hilft die Energieberatung der Verbraucherzentrale: online,
telefonisch oder in einem persönlichen Beratungsgespräch. Die Berater
informieren anbieterunabhängig und individuell auf die Bedürfnisse der
Verbraucher zugeschnitten. Für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem
Nachweis sind die Beratungsangebote kostenfrei. Mehr Informationen gibt es auf
www.verbraucherzentrale-energieberatung.de
oder unter
0800 - 809 802 400 (kostenfrei). Die Energieberatung der
Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und
Energie.