Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium
"...[D]en
europäischen Gedanken lebendig erhalten...!"
Dies
war das Motto des 10. Wilhelm Hausenstein Symposiums, welches vom
21.-23.10.2016 in Hornberg stattfand. Der Europäer Hausenstein schrieb diesen
Satz bereits im Jahr 1919, als er besorgt die Entwicklungen seiner Zeit
beobachtete. Und so trafen sich auch dieses Jahr Mitglieder und Gäste der
Hausenstein-Gesellschaft, die ebenso mit Sorge die derzeitigen Entwicklungen in
Europa verfolgen. Der Vorstand hatte somit ein Thema gewählt, das aktueller
kaum sein kann.
Den
furiosen Auftakt der Veranstaltung bildete die WHG-Bigband unter Leitung von
Thomas Urban, die von dem Saxophonisten Peter Lehel begleitet wurde. Wolfgang
Boeckh, ehemaliger Schulleiter des WHGs und Vorsitzender der
Hausenstein-Gesellschaft, führte im Anschluss in das Thema ein. Einen genaueren
Blick auf "Hausenstein und Europa" lieferte schließlich der ehemalige Kollege
am WHG Dr. Johannes Werner.
Den
nächsten Höhepunkt der Veranstaltung stellte am Samstagmorgen der wohl
bekannteste Vortragende dar: Finanzminister Dr. Wolfgang Schäuble war in seine
Heimat Hornberg gekommen, um über das Thema "Was hält uns in Europa zusammen,
wenn wir nicht über Geld reden?" zu referieren. Der versierte Redner schaffte
es, das Thema, mit allerlei Zitaten und Anekdoten gespickt, anschaulich
darzustellen und fühlte sich dabei sichtlich wohl in seiner badischen Heimat.
Er nahm sich sogar noch die Zeit, Schülern, unter anderem aus der Oberstufe des
WHG, ihre Fragen zu beantworten. Die Schüler trieb hauptsächlich der Brexit und
seine Folgen, auch durch eventuelle Nachahmer, um. Außerdem wurde nach
Maßnahmen gegen den Terrorismus und nach den finanziellen Auswirkungen der Flüchtlingsaufnahme
gefragt.
Im
Anschluss hielt Dr. Dr. h.c. mult. Frankenberg ein weiteres politisches
Referat, bevor Prof. Dr. Jochen Hörisch die Zuhörer am Nachmittag zu einem
Spaziergang mit Hausenstein durch Paris mitnahm und über "Konversionen" als
Leitidee Europas sprach. Interessante Einblicke
in die EU lieferte der Pariser Botschaftsmitarbeiter und
Hausenstein-Kenner Dr. Peter Reuss, der darüber sprach, "Warum wir Europa
brauchen".
Krönung
des Abends war die ehemalige Schülerin des WHG Lisa Schätzle, die aus der Sicht
einer Studentin am KIT über die Europäisierung der Hochschulpolitik
(Bologna-Prozess) berichtete. Dabei wurde deutlich, dass der Prozess noch nicht
zufriedenstellend abgeschlossen ist und somit löste sie mit ihrer gelungenen
Rede eine bildungspolitische Debatte unter den Teilnehmern aus.
Aber
Hausenstein war mehr als ein Politiker (er war nach dem zweiten Weltkrieg der
erste Botschafter in Paris), eigentlich war er Kunsthistoriker und
Schriftsteller. Dem sollte auch das Programm gerecht werden. Am Sonntag
erinnerte Prof. Dr. Silke Leopold in ihrem Vortrag "Grenzenlose Musik, Europa
als Handlungsraum der Musikgeschichte" daran, dass Musiker, Komponisten oder
Musikstücke nur selten an den Grenzen haltmachten und dass die Nationalstaaten
eine Erfindung des 19. Jahrhunderts sind. Dr. des. Kerstin Bitar schloss die
gelungene Veranstaltung, indem sie nochmal einen Einblick in Hausensteins Leben
gab und sich vor allem seinen kunstliterarischen Schilderungen Europas widmete.
Auch
das 10. Hausenstein Symposium lies seine Teilnehmer um so manchen Gedanken
bereichert zurück. Es hat geschafft, dass "der europäische Gedanke lebendig
erhalten" und den Teilnehmern immer wieder das unseren Kontinent Verbindende in
Erinnerung gerufen wurde.
"Ein
langer Weg beginnt mit dem ersten Schritt" (Laotse, chinesischer Philosoph)
Dies
dachten sich auch Johanna Beikert und Eike Hirschböck, als sie vor 2 bzw. 4
Jahren damit begannen, die chinesische Sprache zu erlernen. Mittlerweile sind
sie auf ihrem Weg schon so weit gekommen, dass sie sehr erfolgreich die HSK
2-Prüfung abgelegt haben. Dieser standardisierte chinesische Sprachtest dient
der Überprüfung der chinesischen Sprachfähigkeit und ist weltweit anerkannt.
Die Stufe 2 ist die erweiterte Grundstufe, bei der unter anderem 300
Grundvokabeln gekonnt werden müssen. Nach erfolgreicher Absolvierung der
Prüfung erhalten die Teilnehmer ein Zertifikat, das unter anderem ein wichtiges
Zeugnis ist, um in China studieren und arbeiten zu können.
"Gerade
lerne ich die chinesischen Schriftzeichen für die nächste Prüfung; das macht
sehr viel Spaß" , meint Eike, wobei er sich fest vorgenommen hat, die nächste
HSK-Stufe genauso erfolgreich zu meistern wie die gerade bestandene. Johanna
wird in wenigen Wochen am Chinaaustausch des WHG mit seiner Partnerschule in
Shanghai teilnehmen, wo sie dann aktiv ihre Sprachkenntnisse anwenden kann.
Eike Hirschböck (9c) und Johanna Beikert (J1) mit ihrem HSK2-Zertifikat