Realschule Durmersheim
Berufliche Orientierung
Im Rahmen der ersten Begegnungen mit dem Themenbereich
"Berufliche Orientierung", wie es der neue Lehrplan vorsieht, besuchten Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen zusammen mit
Realschullehrer Manfred Lutz die Firma "Druckerei und Verlag Dürrschnabel" in
Elchesheim-Illingen. Solche Besuche werden mit den noch recht jungen Schülern
in verschiedenen Firmen "im Sinne einer Unterstützung und Vorbereitung von
tragfähigen, begabungs- und entwicklungsgerechten Entscheidungen und
Weichenstellungen für kommende Berufswege sowie für lebenslanges Lernen"
durchgeführt, wie dies im aktuellen Bildungsplan formuliert ist. So erhielten die Buben und Mädchen in dem weit
über die Orts- und Kreisgrenzen hinaus bekannten Betrieb vom Chef persönlich,
nämlich von Herrn Volker Dürrschnabel, eine ausführliche und sehr informative
Führung durch alle Abteilungen seines Hauses. Von der Anzeigenaquise bis zum
fertig gedruckten Produkt wurden alle Bereiche gezeigt, die mit dazu beitragen,
damit am Ende beispielsweise pünktlich und umfassend der Gemeindeanzeiger in
die jeweiligen Ortschaften ausgefahren werden kann. Die Schüler erfuhren auch, dass die Firma
bereits seit über 50 Jahren besteht und neben reinen Print-Produkten auch im
Bereich der neuen Medien sehr aktiv ist und viele unterschiedliche Tätigkeitsbereiche
umfasst. Es werden im Hause Dürrschnabel nämlich auch Webseiten gestaltet und "Crossmediale Werbeaktionen" arrangiert. Schließlich
beeindruckte besonders auch die Information, dass wöchentlich 29 verschiedene Mitteilungsblätter
(Gemeindeanzeiger) für rund 50.000 Haushalte hier gedruckt werden.
Am Ende dieses für alle Schülerinnen und Schüler höchst
beeindruckenden Firmenbesuches wurde schließlich noch jedem ein kleines Präsent
überreicht, sodass man mit vielen Eindrücken und dem Erinnerungsgeschenk wieder
zurück in die Realschule fuhr.
Premiere von Jens Raschkes Schauspiel "Schlafen Fische?" bei der Theater-AG
Tragik, Komik und eine
Riesenportion Leben
Wie
lässt sich vom Tod aus Kindersicht erzählen? Wie die großen letzten Fragen
stellen, auf die auch Erwachsene kaum Antworten haben? Der Kieler Autor Jens
Raschke hat mit seinem mehrfach preisgekrönten Schauspiel "Schlafen Fische?" exakt
dies versucht: Jette, zehn Jahre alt, steht auf dem Friedhof. Vor einem Jahr
ist ihr Bruder Emil an Leukämie gestorben, mit nur sechs Jahren. Jette hat das
Sterben des kleinen Bruders erlebt und erinnert sich.
Am Freitag feierte das
Stück, das seit seiner Uraufführung 2012 einen Siegeszug bei den
professionellen Bühnen im In- und Ausland erlebt, bei der Theater-AG der
Realschule Durmersheim erfolgreich Premiere. Und dies weltweit erstmals in
altersgerechter Besetzung, wie Rektorin Waltraud Drexler die zahlreich in der
Schulaula erschienen Besucher informierte.
"Schlafen Fische?" ist als
Bühnenmonolog gestaltet, der Autor setzt auf das einstündige Spiel einer
einzigen Darstellerin. In der Durmersheimer Inszenierung teilten sich die
zwölfjährigen Schülerinnen Carolin Heck und Neela Geißler diese anspruchsvolle Aufgabe,
mit der bisher ausnahmslos Berufsschauspielerinnen betraut waren.
Dass dieses mutige Experiment auf sensationelle Weise gelang, lag
einerseits an der behutsamen Personenführung der Regie von Realschullehrer
Markus Wild-Schauber, andererseits an der anrührenden Authentizität der beiden Darstellerinnen.
Schon nach wenigen Minuten hatten Carolin Heck und Neela Geißler die Herzen des
Publikums restlos erobert. Mit bedrückender Intensität kamen in ihrem Spiel "Jettes"
Wut, ihre Verzweiflung und ihre Ratlosigkeit zum Vorschein.
Doch "Jette" ist nicht immer traurig. Raschkes Text bietet trotz
des ernsten Themas auch viele witzige Momente. Etwa, wenn sich "Jette" fragt,
"wieso Onkel Jones Haare in den Ohren wachsen, aber nicht auf dem Kopf." Mit
sichtlicher Spielfreude bedienten Carolin Heck und Neela Geißler auch die
komödiantischen Elemente ihrer Partie und schickten ihre Zuschauer so auf eine
Achterbahnfahrt der Gefühle. Wohl selten erlebt man ein Publikum, in dem soviel
geweint und gleichzeitig gelacht wird.
Die Theater-AG der Realschule Durmersheim konnte mit dieser präzise
austarierten und mit Mut zur Rührung gestalteten Neuproduktion somit alles
bieten, was Theater haben soll: Tragik, Komik und eine Riesenportion Leben.
Das Publikum applaudierte stehend, minutenlang und lautstark - der
tollen schauspielerischen Leistung und der einfühlsamen Inszenierung eines
Stückes, das die letzten Fragen des Lebens stellt, ohne sich anzumaßen, die
Antworten darauf zu kennen.