Die Verbraucherzentrale informiert: Energiesteckbrief für die Wohnung
Der Energieausweis ist auch für Mieter
wichtig
Der
Energieausweis ist in Deutschland seit einigen Jahren verpflichtend
vorgeschrieben. Sein Ziel ist vor allem eins: die energetische Qualität
verschiedener Gebäude vergleichbar zu machen. Die ist auch für Mieter
interessant, schließlich machen die Heizkosten einen immer größeren Anteil der
Wohnkosten aus. Wie hilfreich ist das Dokument für Mieter aber in der Praxis,
was verrät der Energieausweis, und was nicht? Thomas Pischner, Energieexperte
der Verbraucherzentrale, erläutert die Eckpunkte
Laut Energieeinsparverordnung
(EnEV) soll der Energieausweis Klarheit schaffen über die energetische Qualität
eines Gebäudes. Dazu enthält das Dokument auf fünf Seiten neben grundlegenden
Angaben zum Gebäude entweder die Kennwerte für Energiebedarf (Bedarfsausweis)
oder Energieverbrauch (Verbrauchsausweis). Zudem beinhaltet der Ausweis -
soweit möglich - Modernisierungsvorschläge für die Verbesserung des energetischen
Gebäudezustands. Seit 2014 wird der Energiestandard des Gebäudes außerdem
mittels Energieeffizienzklassen von A+ bis H veranschaulicht, wie jeder sie von
Kühlschrank und Waschmaschine kennt.
"Die wichtigsten Kenndaten aus
dem Ausweis müssen schon in der Immobilienanzeige genannt werden, bei neueren
Ausweisen auch die Effizienzklasse", erklärt Thomas Pischner. Bei der
Besichtigung eines Hauses oder einer Wohnung muss der Vermieter den Ausweis
oder eine Kopie unaufgefordert aushändigen oder gut sichtbar aushängen.
Spätestens bei Vertragsabschluss muss der Mieter das Original oder wiederum
eine Kopie erhalten. "Dieses Dokument am besten zusammen mit den
Vertragsunterlagen aufbewahren", rät Pischner.
Dennoch dürfen Mieter die
Aussagekraft des Energieausweises nicht überschätzen. "Der Energieausweis
liefert keine genaue Prognose für die künftigen Heizkosten", stellt Pischner
klar. Denn zum einen bezieht sich der Ausweis in den meisten Fällen auf das
ganze Gebäude, nicht einzelne Wohnungen. Die Lage der Wohnung im Gebäude spielt
aber eine erhebliche Rolle für den Energieverbrauch. Ferner ist das persönliche
Verhalten, zum Beispiel die gewünschte Raumtemperatur und das
Lüftungsverhalten, entscheidend für die Heizkosten. "Ein guter Anhaltspunkt für
die energetische Qualität des Gebäudes ist der Ausweis aber dennoch", betont
Pischner. Zudem können Mieter vor Vertragsabschluss klären, ob der Vermieter
die im Energieausweis gegebenen Empfehlungen bereits umgesetzt hat oder dies
plant.
Bei allen Fragen zum effizienten Einsatz von Energie
zuhause hilft die Energieberatung der Verbraucherzentrale: online, telefonisch
oder mit einem persönlichen Beratungsgespräch. Die Berater informieren
anbieterunabhängig und individuell. Für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem
Nachweis sind die Beratungsangebote kostenfrei. Mehr Informationen gibt es auf
www.verbraucherzentrale-energieberatung.de
oder unter
0800 - 809 802 400
(kostenfrei). Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.