Bickesheimer Klosterfestspiele e.V.
Heiligenlegenden
Dramatische Szenen von Dieter Baldo:Hildegard von Bingen, Bernadette von Lourdes, Maria Magdalena, Johanna von Orleans & Philipp Neri, der Narr Gottes
Das Theater war immer ein magischer Ort. Ein Ort, wo alles geschehen kann. Ein Ort des Geheimnisses und der Faszination. Die Magie des Theaters drückt sich ebenso in der Tragödie aus wie in der Komödie.
Nach dem Vorbild des griechischen Theaters, das aus religiösen Handlungen entstanden ist, gibt es in den „Heiligenlegenden“ tragische und zum Abschluss eine heitere Szene. In der Inszenierung spielt das Kreuz als ehemals verhängnisvolles Symbol des 13. Jahrhunderts eine große Rolle, wobei es in allen Szenen ins Positive gewendet wird.
Alle Frauen in den „Heiligenlegenden“ wehren sich dramatisch gegen ihr aufgebürdetes Schicksal.
Hildegard von Bingen hat ihr ganzes Leben ihr Kreuz getragen, sich gegen eine „Männergesellschaft“ gewehrt, doch kurz vor ihrem Tod erfährt sie in der Begegnung mit Richardis, die nun als Engel zu ihr kommt, Erlösung. Ihre Schmerzen werden leicht wie Federn. Sie verlässt glücklich die Erde.
Schon die junge asthmageplagte Bernadette von Lourdes trägt ihr Kreuz. Eingekerkert in christliche Regeln, verkörpert durch die Klosterfrau, erscheint der scheinbar „Unwürdigen“, die der Todsünde bezichtigt wird, die weiße Frau. Sie befreit Bernadette. Ihr Leben bekommt einen Sinn. Ihr Kreuz wird leicht. Die weiße Frau gibt ihr am Ende eine goldene Rose.
Johanna von Orleans entscheidet sich kurz vor ihrem Tod auf dem Scheiterhaufen in ihrer großen Schluß-Arie „Lebt wohl ihr Berge, ihr geliebten Triften!“ ganz bewusst für das Kreuz und nicht für die Blumen ihrer Kindheit. Sie nimmt ihr Kreuz freiwillig und bewusst auf sich und damit befreit sie sich aus dessen Gefangenschaft.
Den heiteren Abschluss bildet die „Philipp Neri“-Szene: bekleidet mit einem Pelzmantel & rosa Pantoffeln singt der „Narr Gottes“ freudig „Santa Lucia“ & lässt sich von Marktfrauen mit Kirschen behängen. „Hast du gewusst, mein lieber Gregor, dass die Kirschen in diesem Jahr besonders rot sind. Das haben mir die Marktfrauen erzählt. Das ist ihr Evangelium. Rote Kirschen. Wenn man sie isst, dann spürt man die Liebe Gottes zu den Menschen.“
Besuchen Sie die nächsten Aufführungen im Klostergarten am Samstag, 27. Juni, 19.30 Uhr & Sonntag, 28. Juni, 17 Uhr.
Vorverkaufstellen:
Bücherinsel, Getränke Huditz, Hardt-Lädle & Kässinger oder bei Dieter Baldo, Tel: 07245Z/29 05 oder email: d.baldo@gmx.de
Karten zu € 13.- & € 15.-
Bilder (Manuela Behrendt)